Beruf Schausteller: "Man muss einen Vogel haben"

Von April bis Oktober ist Ludwig Rieger mit seiner Mannschaft und Tausenden Tonnen Stahl auf Tour.
Ludwig Rieger reist von April bis Oktober mit 58 Transportanhängern quer durch Europa.

Kräne heben riesige Stahlelemente durch die Gegend, Arbeiter rufen einander hektisch Anweisungen zu. Am Veranstaltungsgelände in St.Pölten wird gerade die Wildwasserbahn der Firma Rieger für das Volksfest aufgebaut, das hier vom 6. bis 15. Juni stattfindet. Ludwig Rieger ist der Herr über die Tausenden Tonnen Stahl.

Insgesamt 10 Großfahrgeschäfte hat Österreichs größter und ältester Schaustellerbetrieb mit Sitz in Wels. Darunter ein Riesenrad, die Crazy Mouse, das Extreme und eben auch eine Wildwasserbahn. Acht Monate im Jahr fahren die Attraktionen, auf 58 Transportanhängern verladen, quer durch Europa, von Holland bis nach Luxemburg. Immer mit dabei sind Chef Ludwig Rieger und seine 65 Mitarbeiter. Von April bis Oktober schlägt das Team bei 28 Veranstaltungen seine Zelte auf. "Man muss schon einen gewissen Vogel haben, um diesen Beruf machen zu können. Für einen, der Regelmäßigkeit braucht, ist das nichts, die Wandervögel sind bei uns aber gut aufgehoben", so Rieger.

Geschlafen wird nicht in Hotels, sondern in acht riesigen Wohnwägen. Dazu kommen 10 Toiletten, 15 Duschen, 6 Waschmaschinen, 6 Trockner und 30 Kühlschränke. All das braucht Strom. Und weil in vielen Städten die Steckdose nicht gleich ums Eck ist, sind zwei Kilometer Stromkabel im Gepäck.

Schon in der Zwischenkriegszeit haben die Großeltern von Rieger das Unternehmen gegründet. Sein Vater und seine Mutter haben es dann zu dem gemacht was es heute ist, nämlich einer der 25 größten Schaustellerbetriebe weltweit.

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