Die Wühlmaus dagegen, die weder Staudenwurzel im Winter, Blumenknollen oder sämtliche Gemüsearten im Sommer verschont, ist ein Schädling und darf sogar getötet werden.
„Es ist also sehr wichtig, zu wissen, ob man es mit einem Maulwurf oder mit einer Wühlmaus zu tun hat“, empfiehlt Katja Batakovic, Expertin der nö. Initiative „Natur im Garten“. Dort häufen sich derzeit am Gartentelefon bereits die Anfragen verstörter Hobbygärtner.
Sind die aufgeschütteten erdigen Haufen im Garten nicht halbkugelig und vulkanförmig, sondern eher flach und verformt, dann sollte Alarmstimmung herrschen. „Es ist empfehlenswert, die Maus schon jetzt im Frühjahr zu fangen oder zu vertreiben“, erklärt Batakovic. Denn die Tiere haben enormes Vermehrungspotenzial. Zwischen März und Oktober wirft ein Weibchen bis zu viermal. Die Jungtiere werden selbst nach rund acht Wochen geschlechtsreif.
Fallen
Ansonsten Verfechterin einer natürlichen Schädlingsbekämpfung und -vertreibung, ist Batakovic bei den Wühlmäusen weniger gnädig. Um zerstörerischen Plagen im Sommer zu entgehen, rät auch sie, im Notfall Schlagfallen in den Gängen der Maus zu platzieren. Grundsätzlich könnten auch natürliche Feinde, wie Nattern, Greifvögel oder Marder wertvolle Dienste leisten. „Doch da muss der Garten groß sein, Gebüsch und ein Ansitz für die Vögel sind notwendig“, so die Expertin.
Katzen
Natürlich darf auch der eigene Zimmertiger auf Mäusejagd gehen. „Katzen verschonen leider auch Eidechsen oder Blindschleichen nicht“, so Batakovic. Bei einer hartnäckigen Plage helfen auch Drahtnetze um Wurzelballen oder mindestens 60 Zentimeter hohe Hochbeete, die nach unten mit Wühlmausgittern abgesichert sind.
Völlige Gelassenheit rät Spezialistin Batakovic dagegen, wenn man die „Schermaus“, wie der Maulwurf im Volksmund auch heißt, im Garten zu Gast hat. Der sei nämlich ein ausgesprochener Nützling, wenn es darum geht, andere lästige Eindringlinge in der Gartenidylle zu entschärfen. Drahtwurm, Erdraupen und verschiedenste Käferlarven stehen auf seinem Speiseplan.
Scherhaufen
Ist der Maulwurf da, ist der Gartenboden gesund, heißt es. Die lästigen Scherhaufen einfach platt zu drücken, bringe wenig, weil sich der Maulwurf nächtens neue Luftlöcher buddelt, erklärt die Spezialistin.
Am einfachsten sei es, die feine Erde rundum zu verteilen oder auch für Blumentöpfe abzugraben. Laut Batakovic sind Maulwurf und Wühlmaus sehr geruchs- und erschütterungsempfindlich. Stark riechende Extrakte, für die es unter Hobbygärtnern Dutzende Rezepturen gibt, können angewendet werden.
„Eines der besten Mittel, um den Tieren lästig zu werden, sind lärmende und im Garten spielende Kinder“, so die Profigärtnerin Batakovic.
Andere Schädlinge fühlen sich wohl
Wenig Frost im Winter und die durch den Klimawandel bedingten wärmeren Temperaturen in den ersten Monaten des Jahres wecken auch bei Tierarten die Lebensgeister, die bei den Gärtner nicht willkommen sind.
„Die höheren Temperaturen sorgen ganz klar bei vielen Arten zu früheren Aktivitäten“, berichtet auch die Leiterin von „Natur im Garten“ Katja Balakovic von Beobachtungen in den Tullner Schaugärten. Neben den Maulwürfen und Mäusen (siehe oben) seien Schnecken, Blattläuse, Wanzenarten, aber zum Glück auch Nützlinge wie Schwebfliegen oder Marienkäfer schon früher unterwegs.
Auch im frostfreien Erdreich und in den Komposthaufen spielt es sich schon recht munter ab. Engerlinge und Käferlarven kommen bereits auf den Geschmack. Im Wald und in den Gärten haben auch Zecken den Winter gut überstanden, wie erste Funde von Blutsaugern an Haustieren zeigen.
Von Trockenheit geschwächte Pflanzen, wie beispielsweise auch ausgemergelte Gräser im Rasen seien ideale Wirte für Schädlinge, warnt die Gärtnerin. Batakovic rät rechtzeitig vor dem Anlegen von Rasenflächen zur Wahl von vielsortigen Kräuterrasensamen. „Derartige Mischungen beinhalten 20 bis 30 Pflanzensorten, ein Rollrasen kommt auf vier bis fünf“, so die Expertin. Im Sommer finden sich im Kräuterrasen dann immer Pflanzen, die die Hitze besser ertragen und grün bleiben.
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