Schallaburg: Nächster Halt San Francisco

Schallaburg: Nächster Halt San Francisco
Restauratoren wachen mit Argusaugen über das Tintoretto- Gemälde. Der Kunstschatz kommt von der Burg in die USA.

Sebastiano Venier muss sehr vorsichtig behandelt werden. Er ist empfindlich - verträgt keine Hitze, keine Kälte, nicht zu viel Licht. Die große rote Kiste steht für ihn bereit. Er darf ja keinen Kratzer abbekommen. Alle Blicke richten sich auf das Bild aus dem 16. Jahrhundert. Eines der wertvollsten Exponate aus der Venedig-Ausstellung auf der Schallaburg wird aus dem Schloss weggebracht. Das Gemälde "Sebastiano Venier" von Tintoretto wird eine lange Reise antreten.

Der Leihgeber, das Kunsthistorische Museum Wien (KHM), verborgt es weiter in die USA. Wie viel es wert ist, wird nicht verraten. Viel, das steht fest. "Wir lassen das Bild nicht aus den Augen", sagt KHM-Restauratorin Ina Slama. Selbst bei den Flügen ist immer eine Fachkraft aus dem Museum mit dabei.

Zunächst muss der Tintoretto auf der Schallaburg noch ein Prozedere durchlaufen. Slama nimmt ihn im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe. Sie überprüft ob Kratzer dazugekommen sind oder es andere Beschädigungen gibt. Darunter fallen Tropfen - wenn Ausstellungsbesucher eine nasse Aussprache gehabt haben. Die alten Schäden sind genau dokumentiert und neben einem Foto verzeichnet.

Die Mitarbeiter der Transportfirma streifen weiße Handschuhe über. Vorsichtig legen sie das Exponat auf einen Packtisch. Noch einmal geht Slama mit der Lupe ans Werk. "Sebastiano Venier" hat die Schallaburg sehr gut überstanden. Es gibt keine Beanstandungen.

Luftdicht

Das Gemälde muss luftdicht verpackt werden - und so, dass es nirgends scheuert. Immer wieder sieht Slama nach dem Rechten. Sie entdeckt einen kleinen Riss in der Folie. Er muss noch zugeklebt werden. Der Tintoretto kommt in die Kisten- und weg ist er.

Die Ausstellung auf der Schallaburg läuft noch bis 6. November. Wer "Sebastiano Venier" sehen will muss sich in San Francisco die Ausstellung "Masters of Venice" ab 29. Oktober ansehen. Das Werk ist dort mit anderen Gemälden aus dem KHM. "Wir sind immer froh, wenn die Werke gut zurückkommen", sagt Slama.

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