Zeitgenössischer Tanz bleibt Schwerpunkt im Festspielhaus

Zeitgenössischer Tanz bleibt Schwerpunkt im Festspielhaus
Neue Intendantin Bettina Masuch will in der neuen Saison Gegensätzliches zusammenbringen und Platz für alle schaffen.

Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Circus und Musik bleiben auch weiterhin Programmschwerpunkte im Festspielhaus St. Pölten. Bettina Masuch, neue künstlerische Leiterin ab Herbst, hat am vergangenen Dienstag ihre erste Saison vorgestellt. Eröffnet wird am 7. Oktober mit der Österreich-Premiere von Sidi Larbi Cherkaouis "Vlaemsch (chez moi)", in der es um Identität geht.

Neben Tanz auch Musik

15 zeitgenössische Tanzabende und eine Circus-Produktion stehen bevor. Neben Cherkaoui sind auch Kreationen von Anne Teresa De Keersmaeker, Akram Khan, Sharon Eyal, Saido Lehlouh, Oona Doherty, Jan Martens, Rachid Ouramdane und Doris Uhlich vertreten. Das Tonkünstler-Orchester präsentiert sich zusätzlich zu zwölf symphonischen Programmen auch in multimedialen Produktionen, etwa bei Johann Johannsons Opus magnum "Last and First Men" zu Olaf Stapledons gleichnamigem Sci-Fi-Filmklassiker aus dem Jahr 1930.

Musikkuratorin Constanze Eiselt holt wieder zahlreiche Musikacts nach St. Pölten. Der Bogen spannt sich von Fado, Blech und Tango Nuevo über Indie und Pop bis zu Klassik und Crossover. So kehren Mnozil Brass wieder, die Schweizerin Sophie Hunger tritt ebenso auf wie Manu Delago mit Gästen, die kurdische Sängerin Aynur und das Antwerpener A-cappella-Ensemble Graindelavoix.

Zeitgenössischer Tanz bleibt Schwerpunkt im Festspielhaus

Manu Delago wird mit Gästen auftreten.

Auf ihren neuen Wirkungsort freut sich Masuch: "Wie kaum eine andere Stadt ist St. Pölten von Um- und Aufbruchsgedanken geleitet und nimmt als Kultur-Hotspot zwischen Wien und Salzburg selbstbewusst ihren Platz ein."

"Festspielhaus der Mitte"

Sie will ein "Festspielhaus der Mitte" gestalten im Sinne einer künstlerischen Umarmung, die scheinbar Gegensätzliches zusammenbringt und "Platz für alle bietet: für unterschiedliche Kunstsparten, Lebenswelten und -anschauungen".

Bettina Masuch, geboren 1964 in Solingen, arbeitete u.a. als Dramaturgin an der Volksbühne Berlin und am Schauspielhaus Zürich sowie als Tanzkuratorin am Berliner Theater Hebbel am Ufer, weiters als künstlerische Leiterin des Springdance Festival Utrecht und zuletzt Intendantin des tanzhaus nrw in Düsseldorf.

Zeitgenössischer Tanz bleibt Schwerpunkt im Festspielhaus

Bettina Masuch

Festspielhaus-Geschäftsführer Thomas Gludovatz dankte auch der scheidenden Brigitte Fürle für ihre erfolgreiche Tätigkeit. In der laufenden Saison steht noch der Abschluss am 10./11. Juni mit der Europa-Premiere von "Beethoven 9" der australischen Compagnie Circa und dem Tonkünstler-Orchester sowie mit der Open-Air-Performance von Sylvain Emards partizipativem Spektakel "Le Grand Continental" an.

2021/22 mussten 26 von 58 angesetzten Veranstaltungen coronabedingt abgesagt werden. Vier (Cari Cari, Serge Aimé Coulibaly, Quinteto Astor Piazzolla, Tori Amos) sind in die nächste Saison umdisponiert worden.

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