Wahlkampf: Übergang in Ratzersdorf sorgt für Diskussionen

Wahlkampf: Übergang in Ratzersdorf sorgt für Diskussionen
Für die ÖVP ist die Brücke am St. Pöltner E-Werkweg ein gefährliches Nadelöhr, für die Stadt bremst sie ungewollten Verkehr.

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Der St. Pöltner Stadtteil Ratzersdorf ist eine beliebte Wohngegend, nicht zuletzt dank des angrenzenden Ratzersdorfer Sees. Genau an der Verbindung des Siedlungsgebiets zum Naherholungsgebiet spießt es sich jetzt aber für die St. Pöltner Volkspartei.

Denn bei der Errichtung der Einfamilienhäuser sei laut Gemeinderat Stefan Keiblinger auf eines vergessen worden: "Eine sichere und attraktive Verbindung für Fußgänger und Radfahrer an das Erholungsgebiet über den E-Werkweg." Lediglich ein schmaler Steg, der nicht einmal von zwei Autos gleichzeitig befahren werden kann, führe zum See.

Nadelöhr

"Die Fuß- und Radwege enden auf beiden Seiten einfach direkt bei der Brücke und provozieren so immer wieder gefährliche Situationen – etwa, wenn sich Familien mit Kinderwägen und Busse gleichzeitig über die schmale Brücke quälen müssen", so Keiblinger. Gerade zur Stoßzeit würde das Nadelöhr zu einem Staupunkt für Autos, Busse, Radfahrer und Fußgänger werden. 

 

Wahlkampf: Übergang in Ratzersdorf sorgt für Diskussionen

Die VP St. Pölten ortet Gefahrpotential beim Übergang.

Seitens der Stadt wird betont, dass die Brücke am E-Werkweg erst heuer überprüft wurde und alle Anforderungen erfülle. Stadtsprecher Thomas Kainz betont: "Diese Brücke wurde nicht vergessen, sondern bewusst nicht ausgebaut, um zu verhindern, dass die Bimbo-Binder-Promenade und der E-Werk-Weg als Abkürzungsstrecke zur Dr. Adolf Schärf-Straße/B1 genutzt wird."  

Alternativen

Auf der Bimbo-Binder-Promenade sei es sehr häufig zu Geschwindigkeitsübertretungen gekommen. "Bei einer weiteren Attraktivierung dieser Strecke wäre es zu einer enormen Zunahme des Verkehrs gekommen, den man nicht in einem Siedlungsgebiet haben wollte und auch heute noch nicht haben will", so der Sprecher.

Generell verweist Kainz auf einige alternative Brücken im Siedlungsgebiet, die weniger Gefahrenpotential bergen würden.

So zum Beispiel die Verbindung an der verlängerten Traisenstraße. Diese münde direkt in das Naherholungsgebiet und sei auch nicht durch zu viel KFZ-Verkehr belastet. "Die optimale Lage der Brücke im Zentrum des Siedlungsgebietes würde diese als Hauptachse für Freizeitsuchende anbieten", heißt es von der Stadt. Es bestehe darüber hinaus auch die Möglichkeit, die Brücke im nördlichen Teil des Siedlungsgebietes zu nutzen.

Kein Antrag

Generell müsse laut Kainz aber auch ergänzend erwähnt werden, dass die Brücke am E-Werkweg bereits seit vielen Jahren bestehe und "bis jetzt, wenige Wochen vor der Gemeinderatswahl, wo kein Ausschuss mehr tagt", von keinem politischen Vertreter im Rahmen der regelmäßigen Sitzungen des städtischen Bau- und Verkehrs-Ausschusses ein entsprechender Antrag diesbezüglich"eingebracht worden sei. Denn dieser hätte so sicherlich diskutiert werden können.

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