"Nazi-Witz" und "rassistische Ausfälle" bei Gemeinderatssitzung

"Nazi-Witz" und "rassistische Ausfälle" bei Gemeinderatssitzung
Die Neugestaltung des Domplatzes in St. Pölten ließ einmal mehr die Wogen hochgehen. Stadtchef Stadler musste eingreifen.

Es war ein KURIER-Bericht, der vor der St. Pöltner Gemeinderatssitzung Montagabend für zusätzlichen Zündstoff sorgte. Konkret ging es einmal mehr um die Neugestaltung des Domplatzes im Herzen der Landeshauptstadt.

Projekt wird deutlich teurer

Im Stadtparlament ging es konkret um die geplante Terrasse vor dem Palais Wellenstein inklusive Großflächenmarkise. Für Aufregung sorgt der Umstand, dass das Projekt deutlicher teurer ausfallen wird, als ursprünglich verlautbart. War im vergangenen Jahr noch 280.000 Euro (inklusive Planungskosten) die Rede, muss die Stadt nun knapp 460.000 Euro berappen.

"Diese Kostensteigerung ist natürlich nicht angenehm, aber der Prozess ist aufwendig und kostenintensiv", betonte SPÖ-Vizebürgermeister Harald Ludwig. Kritik an der Preisexplosion kam von der ÖVP und den Grünen. Die Debatte verlief äußerst turbulent, vor allem auch deshalb, weil es rasch ganz grundsätzlich um die Entwicklung der Innenstadt ging.

Heftiges Wortgefecht

FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger echauffierte sich über den Platz vor dem Hauptbahnhof, dem Politiker sind dabei die afghanischen Supermärkte ein Dorn im Auge. "Man glaubt, man ist in Afghanistan", sagte er. Diese Aussage kommentierte SPÖ-Gemeinderat Max Wallner mit einem "Nazi-Witz" ("... "deine deutschen Freunde in Argentinien") und unterstellte Otzelberger "rassistische Ausfälle". Daraus entwickelte sich zwischen den beiden ein heftiges Wortgefecht, Stadtchef Matthias Stadler (SPÖ) musste die Gemüter beruhigen.

Dass Kritik an der Neugestaltung des Domplatzes in der SPÖ nicht gern gehört wird, gab Stadtvize Ludwig in der Sitzung unumwunden zu. Er sprach unter anderem von "auswertigen Journalisten, die mit boshafter Feder etwas geschrieben haben".

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