St. Pölten: Bürger kritisieren neues Wohnprojekt

St. Pölten: Bürger kritisieren neues Wohnprojekt
In einer kleinen Siedlung sollen zwei Wohnblöcke entstehen. Für die Anrainer ist das Projekt "überdimensioniert".
 

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Alessandro Guzzone, ein gebürtiger Italiener, der im Juli 2020 mit seiner Familie in den St. Pöltner Stadtteil St. Georgen gezogen ist, ist ein Mann der ruhigen Worte. Er gehört nicht zu denen, die über jedes Bauvorhaben in der Landeshauptstadt schimpfen, er sagt selbst, dass sich die Stadt gut entwickle.

Allerdings wird Guzzone in absehbarer Zeit ebenfalls neue Anrainer bekommen, auf dem Nachbargrundstück in der Waldmüllerstraße ist ein Wohn-Projekt geplant. Auch dieser Umstand stört ihn eigentlich nicht, nur findet er die Pläne völlig überdimensioniert. "Zwei Wohnblöcke mit je zehn Wohnungen sind für diese Fläche viel zu groß. Was hier passiert, ist längst nicht mehr als ortsüblich zu bezeichnen", betont er im Gespräch mit dem KURIER.

Seinen Angaben nach entspreche die Bewohnungsdichte bei dem Projekt fast dem Sechsfachen von der Dichte in der Nachbarschaft.

Unterschriftenliste

Seinen Unmut hat der St. Pöltner mittlerweile auch im Rathaus kundgetan und sich auch an den Gestaltungsbeirat gewandt. "Leider habe ich bisher von dem Gremium noch keine Antwort erhalten", erzählt er.

St. Pölten: Bürger kritisieren neues Wohnprojekt

Im Rathaus versteht man die Kritik nicht

Guzzone ist mit seiner Kritik nicht allein. Es gibt bereits eine Unterschriftenliste gegen das Projekt, Anrainer befürchten, dass durch weiteren Zuzug die Verkehrsituation in der Siedlung eskalieren könnte.

"Ich will nicht, dass dieser Bau zu einem Präzedenzfall wird. Dann werden noch weitere Wohnblöcke in dieser Dimension in der Nachbarschaft entstehen."

"Bewilligungsfähig"

Im Rathaus sieht man die Sachlage anders: "Das Bauvorhaben entspricht dem Bebauungsplan und der Bauordnung, erscheint daher bewilligungsfähig. Die Einwendungen werden penibel abgearbeitet, erscheinen aber nicht geeignet, die Bewilligung zu versagen. Die entsprechenden Pläne lagen natürlich zur Einsicht auf", heißt es.

 

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