Dass der katholischen Kirche ihre Schäfchen davonlaufen, ist kein neues Phänomen, die Zahlen sinken seit Jahren. Bundesweit verließen im Vorjahr 90.808 Personen die Glaubensgemeinschaft, in der Diözese St. Pölten waren es 8.664 Menschen.
Die Abgänge belasten aber auch die Finanzen der Diözesen. In St. Pölten müsse deshalb gespart werden, betonte Bischof Alois Schwarz in einem Interview mit „Kirche bunt“ anlässlich seines fünfjährigen Dienstjubiläums in der Diözese.
Wo genau gespart werden soll, ist allerdings unklar. Offiziell kommuniziert wurden etwaige Pläne bislang nicht, es dürfte allerdings schon einiges in Bewegung geraten sein, wie auch ein Brief von Arbeiterkammer-Präsidenten Markus Wieser an Bischof Schwarz zeigt.
In dem Schreiben geht es konkret um die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung der Diözese St. Pölten (KAB), in der ab Jänner 2024 keine hauptamtlich Beschäftigten mehr tätig sein sollen.
Diözese dementiert
„Wir bedauern diesen Umstand sehr, weil die KAB in den letzten Jahren viele gemeinsame Projekte – wie zum Beispiel die Sommerakademie in Gaming – mit der AK NÖ und dem ÖGB durchgeführt hat“, schreibt Wieser. Möglich seien diese Projekte aber nur deshalb gewesen, weil es immer einen hauptberuflichen Mitarbeiter als Ansprechperson gegeben habe, so Wieser.
In der ORF-Sendung „Orientierung“ wird unterdessen von weiteren Einsparungen berichtet. Unter anderem werde über den Verkauf des kirchlichen Bildungshauses St. Hippolyt nachgedacht, heißt es da. „Stimmt nicht“, lässt die Diözese dazu auf KURIER-Anfrage wissen. Das „Hip-Haus“ könnte sogar Zuwachs bekommen, weil die Kirchliche Pädagogische Hochschule von Krems in die Hauptstadt verlegt werden könnte, wollen Insider wiederum wissen.
Der Sparstift der Diözese dürfte unterdessen aber auch im St. Pöltner Stadtteil Spratzern aktiv sein. Dort sei der Neubau des Pfarrheimes abgeblasen worden, beklagen Mitglieder des Pfarrgemeinderates.
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