Ein neues Ökosystem für St. Pöltens Bäume

Ein neues Ökosystem für St. Pöltens Bäume
Am Promenadenring werden zukünftig 200 Bäume für Schatten sorgen. Ihr Wachstum soll mit moderner Technik unterstützt werden.

Beton, Asphalt und zu wenig Platz: Den Bäumen in Städten fehlt es oft am nötigen Lebensraum, um sich gesund zu entwickeln. Am neu gestalteten Promenadenring in St. Pölten möchte man dem mit Riesenbeeten im Ausmaß von je rund 30 entgegenwirken. Bei den neuen Bäumen in der Landeshauptstadt handelt es sich um japanische Schnurbäume. Sie sollen besonders resistent gegen Hitze und Trockenheit sein und zudem auch schnell wachsen. 

Die Stadt als Labor

Damit die neuen Schattenspender von optimalen Bedingungen profitieren können, setzt die Landeshauptstadt auf moderne Technik. Vorerst kommen sowohl das "Drain Garden"-Konzept sowie das "Schwammstadtprinzip" zum Einsatz. „Wir haben zwei unterschiedliche Systeme, die wir im ersten Abschnitt des Promenadenrings in einem Real-Life-Labor austesten wollen", erklärt Stadtgärtner Robert Wotapek. Jenes System, das sich besser eignet, werde man dann beim Rest des Promenandenrings anwenden. 

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Beide Varianten sollen in Zukunft dafür sorgen, dass das Regenwasser optimal versickern und gespeichert werden kann. Beim "Drain Garden"-System greift man dafür auf eine patentierte und bewährte Mischung des Substrats zurück. Bei der Schwammstadt kommt zu vielen verschiedenen Substrat-Schichten auch noch mehr Technik dazu. In beiden Fällen sei das Ziel, das Wasser möglichst lange im System zu halten und dadurch auch die Kläranlagen zu entlasten. 

Ein neues Ökosystem für St. Pöltens Bäume

Die eigene St. Pöltner Klappentechnik verhindert, dass salzhaltiges Wasser ins Beet fließt.

Größtes Schwammstadtprojekt in Altstadt

Zukünftig sollen insgesamt knapp 200 Bäume sowie verschiedene Blumen und Sträucher den Promenadenring zieren und ihn sowohl  für die Menschen als auch für die Tiere und Pflanzen zu einem lebenswerten Ort machen. In 25 Jahren erhofft man sich eine natürliche Kühlung und Beschattung durch die dichten Kronen der gepflanzten Schnurbäume. Sie sollen auf 50 Prozent des Promenadenrings für Schatten sorgen. Laut der Stadt würde das einer Verzehnfachung des aktuellen Wertes entsprechen. 

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Außerdem sei der Schnurbaum auch bei Insekten sehr beliebt. Lob für das St. Pöltner Schwammstadtprojekt gibt es auch vom Landschaftsarchitekten und Ziviltechniker Karl Grimm, der die österreichischen Schwammstadtprojekte im Blick hat. Im Moment sei jenes in der Landeshauptstadt das größten Projekt seiner Art, das in österreichischen Altstädten umgesetzt wird, so Grimm.

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