Öffi-Ausbau: Dicke Luft zwischen St. Pölten und Wien

Öffi-Ausbau: Dicke Luft zwischen St. Pölten und Wien
Traisental-Schnellstraße abgesagt, die Bahn muss noch warten – Stadtchef Matthias Stadler ist verärgert.

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Die Telefonleitung zwischen Wien und St. Pölten blieb stumm, als die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler das Aus der geplanten Traisental-Schnellstraße S34 bei einer Pressekonferenz verkündete. Im Rathaus der nö. Landeshauptstadt war man verärgert, weil man sich zumindest vorab ein persönliches Gespräch erwartet hätte.

"Es braucht Alternativen"

Dem Vernehmen nach könnte die Trasse nun so weit geschrumpft werden, dass nicht einmal mehr eine UVP-Verhandlung notwendig wäre. SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler, der sich mit dem Bau der neun Kilometer langen und 200 Millionen Euro teuren S34 eine Entlastung im innerstädtischen Verkehr erhoffte, ist über die Vorgangsweise wenig erfreut. „Die S34 kommt in der bereits vor einem Jahrzehnt beschlossenen Form nicht, der Verkehr bleibt aber. Es braucht glaubwürdige Alternativen und detaillierte, ehrliche Zeitpläne“, sagte Stadler zum KURIER.

Ärger trotz Zusage

Dem Politiker brennt aber noch ein weiteres Thema unter den Fingernägeln. Es geht um den zweigleisigen Bahnausbau zwischen St. Pölten und Herzogenburg, Elektrifizierung inklusive. Die Pläne dafür, wie auch schon bei der Traisental-Schnellstraße, schlummern bereits seit Jahren in diversen Schubladen, passiert ist allerdings noch nichts. Zwar gibt es nun die Zusage aus dem Verkehrsministerium, dass bis 2028 die Arbeiten abgeschlossen sein sollen, doch Stadler geht das alles viel zu langsam. „Wir brauchen jetzt den Ausbau des Öffi-Verkehrs entlang der Nord-Süd-Achse.“

Pläne

Um die Vorarbeiten zu beschleunigen, legte St. Pöltens Bürgermeister nun einreichfähige Detailpläne zum Ausbau der Bahnstrecke vor, die bereits vor Jahren unter enger Einbeziehung der Stadt fertiggestellt wurden. „Damit können bis zu zwei Jahre Planungstätigkeit eingespart werden“, ist sich das Stadtoberhaupt sicher. Die Realisierung könne damit noch schneller begonnen werden, wenn bei den zuständigen Stellen „der ehrliche Wille dazu da ist“, so Stadler, der weiter Druck für eine Umsetzung bis 2025 machen möchte.

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