Mann starb bei Explosion: So kam es zu der Tragödie in St. Pöltner Firma
Der Schock stand den Mitarbeitern ins Gesicht geschrieben, auch die Einsatzkräfte wirkten tief betroffen. Ein Arbeitsunfall in der Kunststofffirma Sunpor in St. Pölten hat am Donnerstag ein Todesopfer und einen Verletzten gefordert. Eine weitere Person erlitt einen schweren Schock und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden.
Gegen 10.45 Uhr war es in dem Betrieb in der Nähe des Regierungsviertels zu einer heftigen Explosion gekommen. Zuvor hatten Mitarbeiter einer Leihfirma Schweißarbeiten an einem Kessel durchgeführt.
In dem Behälter, der seit einiger Zeit nicht mehr in Verwendung gewesen sein soll, hatten sich allerdings noch Gase befunden. „Dadurch kam es zu einer Explosion“, berichtete dazu Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner am Donnerstag. Der Einsatz wurde von fünf Feuerwehren durchgeführt, Sunpor verfügt auch über eine eigene Betriebsfeuerwehr.
Von Deckel getroffen
KURIER-Informationen zufolge wurde ein Arbeiter, der mit dem Schweißapparat an dem Behälter hantiert hatte, vom Deckel mit voller Wucht getroffen. Der Slowake sackte bewusstlos zu Boden, herbeigeeilte Notärzte versuchten den Mann noch zu retten – vergebens. Der 47-Jährige verstarb noch am Unfallort.
Ein weiterer Arbeiter wurde nach der Erstversorgung in das Universitätsklinikum St. Pölten gebracht. Er dürfte schwere Verletzungen erlitten haben, sagte Raimund Schwaigerlehner, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Expertenkommission
„Es bestand zu keinem Zeitpunkt des Geschehens Gefahr für die Umwelt oder für die Anrainer. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, betonte Clemens Pedevilla, Sprecher von Sunpor. Laut Pedevilla befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls etwa 50 Personen am Firmengelände.
Für die Aufarbeitung der Geschehnisse sind nun Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ zuständig, unterstützt werden sie dabei von Experten des Bundeskriminalamtes. Laut Sunpor soll zudem eine Fachkommission eingerichtet werden, die betriebsintern den Vorfall untersuchen soll. Wann ein Ergebnis vorliegen könnte, steht aber noch nicht fest.
Produktion
Ob sich die Explosion in den kommenden Tagen auch auf die Produktion auswirken wird, ließ sich laut Pedevilla ebenfalls noch nicht sagen. „Die Schäden im Inneren der Anlage müssen erst noch begutachtet werden“, betonte er. Mit einer Jahreskapazität von 260.000 Tonnen an Granulaten zählt Sunpor zu den wichtigsten Lieferanten am internationalen Markt.
In St. Pölten verfügt das Unternehmen über zwei Standorte (Stattersdorf und Radlberg).
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