Landestheater NÖ will in neuer Saison "Vermisstes doppelt aufholen"

Landestheater NÖ will in neuer Saison "Vermisstes doppelt aufholen"
Intendantin Marie Rötzer zeigte sich bei der Programmpräsentation für die Saison 2021/22 zuversichtlich.

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Mit Volldampf und Zuversicht, zugleich unter größtmöglicher Beachtung der geltenden Sicherheitsmaßnahmen, geht das Landestheater NÖ in St. Pölten in die Saison 2021/22. Intendantin Marie Rötzer hat das Programm ihrer sechsten Spielzeit am Mittwoch vorgestellt.

Start mit Shakespear

"Alles wird anders": So könne die Überschrift zur kommenden Saison lauten. Corona habe zu Verwerfungen und Spaltungen in der Gesellschaft geführt, meinte Rötzer, doch Theater könne auch in einer "Zeit der Hindernisse" gut mit Krisen umgehen: "Wir sind geübt im Improvisieren."

Gestartet wird am 11. September mit Shakespeares "Othello". Darauf folgt "Der Zauberberg" nach Thomas Mann (Regie: Sara Ostertag, Musik: Clara Luzia) als Koproduktion mit dem Grand Theatre de la Ville de Luxembourg (Premiere: 30. September).

Landestheater NÖ will in neuer Saison "Vermisstes doppelt aufholen"

Am 11. Oktober fand die Uraufführung von "Yellow" in der Inszenierung von Luc Perceval statt. Eine Koproduktion mit dem NTGent und dem Theater Manege Maubeuge ist auch in der kommenden Saison wieder geplant.

Eine weitere Koproduktion mit dem NTGent und dem Theater Manege Maubeuge gelangt am 11. Oktober zur Uraufführung: "Yellow" in der Inszenierung von Luc Perceval.

Frank Castrof mit Uraufführung

Außerdem auf dem Spielplan stehen Bertold Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" (Regie: Ruth Brauer-Kvam, ab 26. November) und "Ein Volksfeind oder Das Ringen um Wahrheit" nach Henrik Ibsen. Frank Castorf inszeniert die Uraufführung von "Schwarzes Meer" von Irina Kastrinidis (ab 29. Jänner 2022), Paulus Hochgatterer dramatisiert "Die Blendung" von Elias Canetti (Regie: Nikolaus Habjan, ab 5. März).

In der Theaterwerkstatt stellt Moritz Beichl "Leonce und Lena" von Georg Büchner auf die Bühne (ab 18. März), Nehle Dick realisiert das Bürger*innentheater-Projekt "1922 - 2022 Frauenleben in Niederösterreich" (ab 22. April).

Tonkünstler im Landestheater

"Die Reise" - eine Koproduktion mit der Performanceplattform Terén Brünn - kommt am 7. Mai zur Uraufführung. "Der Talisman" von Johann Nestroy beschließt die Saison im großen Haus (ab 20. Mai).

Eine Schubertiade gemeinsam mit dem Tonkünstler-Orchester ist für Oktober geplant. Gastspiele gibt es u.a. vom Schauspielhaus Zürich ("Faust I" in der Inszenierung von Nicolas Stemann), vom Thalia-Theater Hamburg (Molières "Der Geizige", Regie: Leander Haußmann) und vom Berliner Ensemble mit "Kunst" von Yasmina Reza (Regie: Oliver Reese).

Spaziergänge und Lesungen werden fortgesetzt

Fortgesetzt werden Initiativen wie das "Erinnerungsbüro" mit Stadtspaziergängen zur Geschichte St. Pöltens, das "Stückefest" im Rahmen des Peter-Turrini-Dramtiker*innenstipendiums, Lesungen (u.a. mit Stefanie Reinsperger) und das Klassenzimmertheater (u.a. mit Hermann Hesses "Demian"). Zum veranstaltungsreichen Literaturfestival "Blätterwirbel" (Porträt-Schwerpunkte zu Thea Dorn und Sasa Stanisic) wird von 7. bis 31. Oktober geladen. Auf Kinder und Jugendliche warten u.a. "Das Städtchen Drumherum" von Mira Lobe und "Das kleine Gespenst" von Otfried Preußler.

Das Theater könne aktuelle Fragen nicht beantworten, aber ein Ort sein, in dem sie thematisiert werden, meinte Rötzer. "Alles, was wir jetzt vermisst haben, wollen wir doppelt aufholen." Das Publikum sei dem Haus treu geblieben, berichtete Geschäftsführerin Olivia Khalil, nur wenige Abonnenten hätten gekündigt. Derzeit gelange im Sinn des Präventionskonzepts noch nicht die volle Kapazität in den Verkauf. Ab 9. August können Einzelkarten reserviert werden, die vorzugsweise digital übermittelt werden.

Alle Infos unter: www.landestheater.net

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