Zu tun gibt es für die Retter genug. Im Jahr 2022 wurden laut Landesgesundheitsagentur 243 Nachtlandungen durchgeführt, heuer waren es bereits 126. Jeder zweite Flug eines Rettungshubschraubers erfolgt aufgrund eines internistischen oder neurologischen Notfalls.
„Heikles Thema“
Das Rattern der Rotoren sorgt aber auch dafür, dass Reinhard O. nur selten einen ruhigen Schlaf findet. Der 63-Jährige lebt mit seiner Frau in der Franz-Binder-Straße in St. Pölten, seine Wohnung befindet sich direkt unter der Einflugschneise der Notarzthelis.
„Da steht man fast im Bett, wenn die Hubschrauber über uns drüberfliegen. Vor allem im Sommer ist es schlimm, weil man ja aufgrund der Hitze die Fenster gekippt lässt.“
O. will nicht falsch verstanden werden. Er weiß, dass es sich um ein heikles Thema handelt. „Mir ist völlig klar, dass durch die Flüge Menschenleben gerettet werden. Aber der Krach, der durch die Hubschrauber verursacht wird, ist enorm. Man leidet darunter.“
Tatsächlich habe sich die Situation seit dem Jahr 2018 massiv verschlechtert, meint O. Damals wurde der neue Hubschrauberlandeplatz am Haus C in Betrieb genommen. „Aus meiner Sicht wurde bei der Planung nicht mitgedacht. Die Plattform liegt sehr niedrig, früher haben wir die Hubschrauber als nicht störend empfunden.“
Was den 63-Jährigen beschäftigt: „Die Hubschrauber landen, dann werden die Rotoren abgeschaltet, nach 20 bis 30 Minuten geht es wieder los.“ Ralph Schüller, Sprecher der ÖAMTC-Flugrettung, erklärt: „Nach der Landung findet die Patientenübergabe statt. Diese dauert unterschiedlich lange.“
Aufregung um geplantes Sicherheitszentrum
Nicht weit von O. entfernt, am Eisberg, sorgt der angebliche Bau eines Hubschrauberlandeplatzes ebenfalls für Aufregung. Anrainer befürchten, dass im geplanten Sicherheitszentrum künftig regelmäßig Polizeihubschrauber landen könnten. Die Exekutive hat das bislang dementiert.
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