"Die Drohung lässt sich zeitlich nicht genau eingrenzen. Deshalb werden die Gebäude am Dienstag und Mittwoch von der Polizei durchsucht", sagt Fritz Lengauer, Sprecher der Bildungsdirektion NÖ auf KURIER-Anfrage.
Arabische Schriftzeichen
Aber wer steckt hinter den Drohungen, die für so viel Chaos sorgen? Bekannt ist, dass die Droh-Mails in der Nacht auf Dienstag in den Schulen in St. Pölten eingingen. Nicht in allen 16 übrigens, manche Einrichtungen schlossen auch deshalb, weil sie sich im Nahbereich zu anderen bedrohten Schulen befinden.
KURIER-Informationen zufolge waren die Mails mit arabischen Schriftzeichen ("Ihr Ungläubigen werdet sterben") versehen, wer sie absendete ist noch nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen aber auf Hochtouren.
Schweizer unter Verdacht
Tatsächlich konnte ein Bombendroher bereits ausgeforscht werden, es handelt sich, wie berichtet, um einen 20-jährigen Schweizer, der im Oktober festgenommen und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Der junge Mann soll seit Ende September alleine nach Österreich 27 anonyme Bombendrohungen verschickt haben, das Strafverfahren wird in der Schweiz geführt, in U-Haft sitzt der Verdächtige nicht.
Schwer zu identifizieren
KURIER-Informationen zufolge soll er aber nicht hinter den aktuellen Drohungen gegen Schulen in St. Pölten stecken. Vermutet wird eher, dass es sich um einen Trittbrettfahrer handeln dürfte. "Aber erst wenn der Täter ausgeforscht ist, kann man sagen, was wirklich dahintersteckt. Alles andere sind Spekulationen", betont Roland Scherscher, Leiter des Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Niederösterreich.
Grundsätzlich ist es für die Behörden schwierig, den Drahtziehern hinter diesen Drohungen auf die Schliche zu kommen. Vor allem auch deshalb, weil die Absender Daten zur Identifikation leicht verschleiern können. Etwa wenn virtuelle private Netzwerke (VPN) genutzt werden.
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