Darunter werden mehrere Ressorts eingerichtet, deren Themengebiete von den Pfarren bis hin zu „Kirche und Kunst“ reichen. Die Leiter dieser Bereiche treffen sich künftig alle vierzehn Tage mit dem Bischof und dem Generalvikar zu Besprechungen. Unangetastet bleiben das Domkapitel und das Konsistorium.
Die Konsequenz daraus: Die Pastoralen Dienste in der Klostergasse benötigen in Zukunft keine eigene Führung mehr. Das ist für die Diözese St. Pölten eine große Veränderung, weil die Wurzeln der Doppelgleisigkeiten zwischen Klostergasse und Domplatz sehr weit zurückreichen.
„Ich bin mit dir“
Manche sehen diese Strukturreform als eine Entmachtung der Pastoralen Dienste. Bischof Schwarz attestiert das Gegenteil. Die Pastoralen Dienste würden aufgewertet, weil die nun direkter mit dem Bischof zusammenarbeiten. Insgesamt allerdings werde die Hierarchie flacher gehalten. Die Entscheidung, wer die einzelnen Ressorts führt, fällt nach Ostern. Wobei es dem Bischof wichtig ist, dass hier Männer und Frauen zum Zug kommen.
Mit der Neugliederung der zentralen Stellen ist es für Schwarz noch nicht getan. Es gehe darum, sich die Situation der Pfarren genau anzusehen. Die Infrastruktur wird unter die Lupe genommen, vom Fuhrpark bis zur IT-Abteilung. In Workshops soll an der internen Kommunikation und an der Unternehmenskultur gearbeitet werden, wobei auch Vorträge von Firmenchefs geplant sind. Der Bildungsbereich wird durchforstet.
Dabei könnte etwa die geschlossene Philosophisch-theologische Hochschule als Institut für Fort- und Weiterbildung neu auferstehen. Und der Kultur wird ein Schwerpunkt gewidmet – nicht zuletzt mit einer Machbarkeitsstudie, wie der Bischofssitz öffentlicher gemacht werden kann. Bischof Alois Schwarz: „Wir haben hier ein geistliches Zentrum, das touristisch nicht genutzt wird.“
Die Strukturreform ist für den Diözesanbischof kein Selbstzweck. Vielmehr geht es für ihn darum, „offensiv Seelsorge für die Menschen machen zu können“. Und: „Wir sind herausgefordert, zu sagen, wofür wir stehen. Wir müssen uns fragen, wie das religiöse Potenzial in der Diözese gehoben werden kann.“ Dafür wurde schon in Anlehnung an die Bibel ein Motto gefunden: „Ich bin mit dir.“
Mit diesem neuen Organigramm wurde auch der Wirtschaftsbereich der Diözese St. Pölten neu aufgestellt. Bisher war Ökonom Johann Hörndl für die Finanzen und für die Wirtschaftsagenden wie etwa das Bauamt zuständig. Das wird nun getrennt. Johann Hörndl verantwortet dann den Finanzbereich, die operativen Wirtschaftsagenden bekommen eine neue Führungskraft.
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