Salz & Pfeffer: Blauensteiner

Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem FREIZEIT-Kurier - "Gut, dass es den wieder gibt."

Auch der Blauensteiner, das legendäre und von Heimito von Doderer geliebte Gasthaus "Zur Stadt Paris" machte vergangene Woche wieder auf. Was umso erfreulicher ist, als es davor an die 15 Jahre lang geschlossen war und zu verfallen drohte. Koch Erich Lentsch, Baumeister Erich Langsteiner und Maler Gerhard Gutruf konnten Franz Blauensteiner aber dazu überreden, ihnen das Lokal zu überlassen - gegen das Versprechen, alles so zu machen, beziehungsweise zu lassen, wie es früher war. Das Lokal wurde auch wirklich sensibel renoviert, bis auf die etwas weißen Wände merkt man kaum etwas davon. Küchenmäßig sorgt Lentsch freilich schon ein bisschen für frischen Wind, immerhin kochte er - zwar vor Urzeiten, aber dafür sieben Jahre lang - im Steirereck.

Wiener Gasthaus-Ikonen neben frischer, leichter Küche der Gegenwart lautet das Thema: Wozu die erfreulich leichte Erbsensuppe mit Minze zählt, kann man sich aussuchen (3,20 €), der Blunzenpudding mit Apfel-Sauerkrautsalat - köstlich, hätte aber weniger Gelatine vertragen (3,80 €) - auch eher ein Zwitter, das butterzart gekochte Kalbsherz mit Wurzelsauce ein Gedicht und fraglos der Klassik zuzurechnen (10,50 €). Ein wunderschöner Schanigarten, Ober Charly ein Original - gut, dass es den Blauensteiner wieder gibt.

Blauensteiner, Wien 8, Josefstädter Str. 4/Lenaug., Tel.: 01/405 14 67,
Mo-Fr 11-23

aus: FREIZEIT-Kurier vom 18.7.

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