Sabotage im Sonnenblumen-Acker

Am Tatort: Der Junior-Landwirt mit einer der insgesamt fünf Stahlstangen. „Es hat einen Krach gemacht und die Maschine stand. Das ist eine immense Gemeinheit“
Unbekannter steckte Stahlstangen in die Erde, Mähdrescher nahm massiven Schaden.

Die Sonnenblumen am Feld knapp außerhalb des Ortsschildes sind heuer gut gewachsen. Das ließ Landwirt Josef Gassner auf eine ausgezeichnete Ernte hoffen. Doch die Ausfahrt mit dem Mähdrescher wurde zum Fiasko. Ein Sabotageakt beendete die Ernte abrupt. Ein Unbekannter hatte fünf Stahlstangen in die Erde gesteckt. Dadurch wurde das Mähwerk massiv beschädigt.

Mähen

Das schöne Wetter am vergangenen Wochenende nützte Gassner, um die restlichen Sonnenblumen mit dem Spezialmähwerk zu ernten. Er tankte den 80.000 Euro teuren Mähdrescher und fuhr zum Acker, der unterhalb einer Kellerzeile verläuft. Der 40-Jährige begann den kleinen Acker der Länge nach zu mähen. Einmal runter und wieder rauf. Dann kurbelte der Landwirt am Lenkrad und wendete die schwere Mannschaft. "Plötzlich krachte es gewaltig", schildert Gassner. Er stoppte die Maschine und versuchte das Mähwerk wieder in Gang zu setzen. "Dafür gibt es einen Reversiergang. Wenn sich etwas verklemmt, kann man das Mähwerk zurückdrehen", sagt der Bauer. Doch es passierte nichts. Das massive Mähwerk klemmte. Gassner stieg vom Führerhaus, um das Mähwerk zu inspizieren. Da sah er das Malheur. Fingerdicke Stahlstangen steckten im Mähwerk. Er fuhr mit dem Mähdrescher zurück in den Stadel. Der Ärger war groß. "Wer macht so etwas?", sagt Gassner. Zwar hatte man mit dem Bau einer großen landwirtschaftlichen Halle vor Jahren im Grünland einige Kritiker auf den Plan gerufen. Doch die geplante Rinderzucht setzte die Familie nicht in die Tat um. "Damit war die Sache eigentlich erledigt", sagt Gassner.

Dass jemand "zufällig" die Stangen im Acker platziert hatte, glaubt der Landwirt nicht. "Die Stangen standen quer zur Mährichtung. So, dass sie alle gleichzeitig in das Mähwerk kommen." Über den entstandenen Schaden will der dreifache Familienvater sich nicht äußern. "Sonst sitzt derjenige in der Küche und hat auch noch Schadenfreude", sagt Gassner. Für ihn steht fest: "Lausbubenstreich war es keiner." Die Polizei hat jedenfalls Spuren genommen.

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