S3: Mit zwei Petitionen wird für einen Ausbau gekämpft
Im Parlament liegen derzeit zwei Petitionen auf, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: einen Ausbau der Weinviertler Schnellstraße S3. Den Grundstein dafür legte eine einstimmig beschlossene Resolution des Göllersdorfer Gemeinderats. Denn das 1,8 Kilometer lange Teilstück zwischen Göllersdorf und Großstelzendorf ist der einzige Abschnitt der S3, der nur zweispurig – also eine Fahrbahn in jede Richtung – verläuft. Sprich: Sobald es zu einer Baustelle kommt, rollen mehr als 15.000 Fahrzeuge pro Tag durch die angrenzenden Ortschaften.
SPÖ und FPÖ haben das Anliegen in den Nationalrat gebracht. Sie haben im vergangenen Sommer Petitionen für einen Ausbau gestartet. Die Roten setzen sich für eine Erweiterung auf drei Spuren ein, damit wäre ein 2+1-Querschnitt wie auf der restlichen Strecke gegeben. Außerdem brauche es Lärmschutzmaßnahmen. Ein Knackpunkt ist die Auffahrt Richtung Hollabrunn in Göllersdorf; diese ist derzeit nur durch eine Stop-Tafel geregelt. Die ASFINAG bekannte sich bereits dazu, hier eine neue Lösung zu finden.
Ausschuss tagt im März
FPÖ-Nationalrat Christian Lausch geht jetzt aber noch einen Schritt weiter: Er fordert – wie bereits mit einer Bürgerinitiative im Jahr 2008 – einen Vollausbau der S3 zwischen Stockerau und Hollabrunn auf vier Spuren. Dies sei neben der höheren Verkehrssicherheit auch ein wichtiges Kriterium für Betriebsansiedelungen.
Beide Petitionen wurden in den Petitionsausschuss des Nationalrates eingebracht. Für die Initiatoren heißt es nun abwarten: Es sind mehrere Stellungnahmen eingelangt, Anfang März ist die nächste Ausschusssitzung angesetzt.
„Im besten Fall wird unser Anliegen an den Verkehrsausschuss verwiesen“, sagt Stefan Hinterberger, Vorsitzender der SPÖ Göllersdorf. Er zeigt sich mit dem Verlauf der Petition zufrieden. Vor allem die Stellungnahme des ÖAMTC, in der ein dreistreifiger Ausbau im Hinblick auf die steigenden Verkehrszahlen als „erstrebenswert“ angesehen wird, bewertet er positiv. Dabei sprechen die Zahlen für sich: 2018 wurden auf der S3 werktags 15.900 Fahrzeuge pro Tag gezählt, rund 1.750 davon waren Lkw. Tendenz steigend.
Das Land NÖ unterstützt in seiner Stellungnahme den von der FPÖ geforderten Vollausbau der S3. Für Christian Lausch sind das jedoch nur Lippenbekenntnisse: „Wir haben eine schwarz-grüne Regierung und es ist nicht anzunehmen, dass wir mit unserem Anliegen durchkommen.“ Dennoch seien beide Petitionen von Wert; es ginge darum, um einen Ausbau zu kämpfen.
Der Göllersdorfer ÖVP-Bürgermeister Josef Reinwein, der übrigens die Petition der SPÖ unterschrieben hat, glaubt ebenfalls nicht an eine schnelle Umsetzung. „Ich hoffe aber, dass es künftig einen Ausbau geben wird, immerhin handelt es sich um eine bereits bestehende Straße“, argumentiert er.
Strecke wird geprüft
Laut Asfinag wird derzeit die gesamte Strecke zwischen Stockerau und Hollabrunn hinsichtlich der Verkehrssicherheit geprüft. In den nächsten Jahren ist die Sanierung des Talüberganges Großstelzendorf geplant, weshalb die statischen Möglichkeiten für eine Verbreiterung untersucht werden. „Das nimmt einige Zeit in Anspruch“, so Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla. Voraussichtlich werden die Ergebnisse im Frühjahr vorliegen.
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