Rottweiler-Attacke auf Ehepaar: "Ich hatte Todesangst"
„Ich bin kein ängstlicher Mensch. Aber in diesem Moment hatte ich Todesangst“. Es waren dramatische Szenen, die Gerhard Ziedler und seiner Ehefrau Gabriela Dienstagabend beim Spazierengehen in Ternitz widerfahren sind.
Eine Rottweiler-Hündin hat das Paar am Schwarza-Ufer aus heiterem Himmel angegriffen. Es ist nicht der erste Vorfall mit dem aggressiven Listenhund. Bereits im vergangenen November hatte das Tier einen 45-jährigen Mann angefallen und gebissen, zwei weitere Zwischenfälle sind ebenfalls dokumentiert. Die Stadtgemeinde Ternitz hat nach dem Biss im vergangenen Herbst bereits ein Hundehalteverbot gegen den 53-jährigen Besitzer erlassen.
„Dieses versucht er aber rechtlich zu bekämpfen. Daher konnte ihm das Tier noch nicht abgenommen werden“, erklärt ein ermittelnder Beamter. Der Rottweiler und andere kleinere Hunde können sich auf dem Gelände einer Zimmerei frei bewegen. Von dort türmen die Tiere regelmäßig durch das offene Tor.
Nach dem erneuten Biss herrscht dringender Handlungsbedarf, weiß man auch bei der Stadt. Für die Opfer ist das nur ein geringer Trost. Gerhard Ziedler versteht nicht, wie sich ein Hundehalter derart aus der Verantwortung stehlen kann. Ohne vorher zu knurren oder zu bellen, stürzte sich die Hündin auf die 64-jährige Frau. „Auf ein Mal ist schon das Blut gespritzt. Er hat sich ins linke Bein meiner Frau verbissen“, schildert Ziedler. Mit Tritten und Schlägen versuchte er den Rottweiler davonzujagen, doch das Tier attackierte plötzlich ihn selbst. „Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine Panik. Ich habe den Hund angebrüllt, aber er hat immer wieder gebissen und nicht aufgehört“, sagt der 66-Jährige.
Besitzer fuhr weiter
Ziedler glaubte, seinen Augen nicht zu trauen, was dann passierte: „Der Hundebesitzer kam mit dem Auto vorbei, ließ das Fenster herunter und pfiff den Rottweiler und drei kleinere Hunde zurück. Dann fuhr er einfach weiter.“
Das Ehepaar wurde ins Landesklinikum Wiener Neustadt eingeliefert. Während die Wunden des Pensionisten ambulant behandelt wurden, musste die schwer verletzte Frau notoperiert werden. Das Tier hatte ihr am Unterschenkel die Bänder durchgebissen und die Achillessehne schwer verletzt.
Abnahme des Tieres
Auf Grund des neuerlichen Vorfalles reagiert die Gemeinde prompt. Noch am Mittwoch wurde ein Hundehalteverbot ohne aufschiebende Wirkung verhängt, sagt Bürgermeister Rupert Dworak (SPÖ).
Die Abnahme des Hundes soll so schnell wie möglich erfolgen. Warum das nicht schon nach dem Biss im Herbst geschah, erklärt Dworak so: „Innerhalb der Einspruchsfrist dürfen wir das nicht. Das ist gesetzlich so geregelt. Leider musste erst wieder etwas passieren.“
Kommentare