Rote "Legende" hört nach 45 Politjahren auf

Rote "Legende" hört nach 45 Politjahren auf
Seit 1990 sitzt er für die SPÖ im Traiskirchner Gemeinderat, seit 23 Jahren ist er Vizebürgermeister. Nun tritt Franz Gartner zurück, Sabrina Divoky soll folgen.

In seiner Funktion als SPÖ-Bundesparteivorsitzender führte Andreas Babler am Mittwoch Gespräche mit ÖVP-Chef Karl Nehammer, in seiner Funktion als Traiskirchner Bürgermeister konnte er in Hinblick auf die Gemeinderatswahl im Jänner 2025 bereits Neuigkeiten verkünden. Langzeit-Vizebürgermeister Franz Gartner verabschiedet sich in die Polit-Pension. Seine Nachfolge soll Sabrina Divoky antreten. Die 44-Jährige leitet das Amt für Elementarpädagogik und Schulen in der Stadtgemeinde. Und sie engagiert sich ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen – von den Basketball Lions bis hin zu Initiativen für die ältere Generation und den Kinderfreunden.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Sabrina Divoky in der nächsten Gemeinderatssitzung eine Frau zur Vizebürgermeisterin vorschlagen dürfen, die wie kaum jemand anderes für soziales Engagement und Zusammenhalt in unserer Stadt steht. Der einstimmige Beschluss meines diesbezüglichen Vorschlags durch die SPÖ-Gemeinderatsfraktion erfüllt mich mit großer Freude“, sagte Babler. 

Auf Verwaltungsebene löst Markus Tod Alfons Klebl, der in Pension geht, als Stadtamtsdirektor ab. Tod leitet seit zehn Jahren das Bürgermeisteramt und die Stabstelle der Stadt. „Somit sind die Weichen für einen Generationenwechsel in der Politik und Stadtverwaltung gestellt“, meint Babler. 

Karriere in Stadt und Land

Mit Gartner nimmt ein wahres rotes Urgestein den Hut, Babler sprach von einer „Legende“. Gartner dazu: „Der Wechsel war schon lange geplant. Das Amt des Vizebürgermeisters lege ich sofort zurück, alle andere Funktionen behalte ich vorerst.“ Bis zur Gemeinderatswahl will er noch mithelfen.

Er blicke auf ein erfülltes politisches Leben zurück, habe „das Menschliche immer in den Vordergrund gestellt“ und konnte sich stets auf Familie und Freunde verlassen. Wehmut sei beim Abschied keine dabei. „Ich kenne mein Geburtsdatum. Im Februar werde ich 75 und dann werde ich mich komplett aus der Politik zurückziehen.“

Politische Karriere begann in Alland

Seine politische Karriere startete Gartner (der gelernter Koch ist und als Küchenleiter arbeitete) von 1980 bis 1990 als Gemeinderat in Alland. Nach seiner Übersiedelung nach Traiskirchen kam er dort in den Gemeinderat, war von 1995 bis 2001 Stadtrat für Umwelt und Bauwesen und danach bis heute Vizebürgermeister. Auf Landesebene vertrat Gartner die SPÖ ab dem 24. April 2003 im Landtag, war ab 2010 Vizepräsident des Verbandes Sozialdemokratischer Gemeindevertreter und von 2013 bis 2018 Dritter Präsident des NÖ Landtages.

Weichen stellte er außerdem beim Badener Müllverband sowie beim Wasserleistungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden wie auch im Vorstand der Volksbank Baden-Mödling-Liesing. „Ich habe einiges erreicht und kann darauf schon etwas stolz sein“, meinte Gartner. 

Kommentare aus der Politpension werde es von ihm sicher nicht geben und seiner Nachfolgerin will er auch keinen Ratschlag geben. „Die positive Entwicklung wird sicher weitergeführt.“

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