Rodung für Parkplätze trifft auf Widerstand

90 Bäume fallen in Oberwaltersdorf der Motorsäge zum Opfer
90 Föhren sollen der Motorsäge zum Opfer fallen. Bürger bekritteln die Entscheidung.

„Am Montag sind die ersten Bäume gefallen. In den nächsten Tagen soll dann alles abgeholzt sein. Dabei ist das Wäldchen ein idealer Sicht- und Windschutz sowie ein Schattenspender für die Tennisspieler“, ärgert sich Norbert Fischer. In und vor der Oberwaltersdorfer Badeteichanlage (Bezirk Baden) werden 90 Föhren der Motorsäge zum Opfer fallen. Zudem muss ein Hügel weichen. Auf der gewonnenen Fläche sollen Parkplätze entstehen. Grund dafür ist die Verlegung der Trumauer Straße, ein geplantes Wohnprojekt an der gegenüberliegenden Straßenseite macht die Verschwenkung der Fahrbahn notwendig.

Aushängeschild

„Man hätte das Problem von Gemeindeseite auch anders lösen können“, meint Norbert Fischer. „Die Anlage ist vor 30 Jahren durch viele freiwillige Helfer geschaffen worden und ist ein Aushängeschild für unseren Ort. Es ist ewig Schade um den alten Baumbestand“, sagt er. „Hier denken alle so wie ich. Uns stört, dass die Rodung den Anschein einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat. Wir sind von der Gemeindeführung nicht ausreichend informiert worden“, beklagt er.

Fischer kritisiert, dass in allen Ortsteilen auf „Teufel komm raus“ gebaut wird, dabei aber wenig auf die Befindlichkeiten der betroffenen Bürger Rücksicht genommen werde.

Bürgermeister Markus Gogollok (ÖVP) sieht das naturgemäß anders. „Festzuhalten ist: durch das Bauprojekt ist die Verlegung der Straße zwingend vorgeschrieben. Befremdlich finde ich, jetzt den Vorwurf der Nicht-Information in den Raum zu stellen. Alle Schritte zur Änderung des Raumordnungsprogrammes sind im Bauausschuss beschlossen worden. Von Nacht-und-Nebel-Aktionen kann also keine Rede sein“, argumentiert Gogollok.

„Außerdem sind bereits vor einigen Jahren Bäume neben dem Tennisplatz gefällt worden, weil sie die Bespielbarkeit des Platzes eingeschränkt haben. Damals war das seltsamerweise kein Problem“, so der Bürgermeister.

Auch, wenn es für die Bäume keine Rettung mehr geben dürfte, so hoffen Fischer und Co. auf „ein Umdenken bei künftigen Vorhaben. Für ein lebenswertes Oberwaltersdorf“, wie er sagt.

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