Rettungsaktion nach Flut: Wirt kämpft um Existenz

Rettungsaktion nach Flut: Wirt kämpft um Existenz
Versunkenes Gastro-Schiff wird abgewrackt. Wirtsleute haben aber neue Pläne.

Den Bergepanzern der Bundesheer-Pioniere folgte das Abwrackteam mit Bagger und Schneidbrenner. Stück für Stück wird derzeit die schwimmende Piratenkneipe am Donauradweg bei Hößgang im Bezirk Amstetten abgetragen. Stück für Stück verliert damit auch das Wirtepaar Silvia Lechner und Herbert Teufel seine Existenzgrundlage.

„Gekauft am 27. April, versunken am 5. Juni“, beschreibt Teufel das traurige Schicksal der schwimmenden Einkehrstube. Hunderte Helfer des Heeres und der Feuerwehren waren nach der Überschwemmung fast drei Wochen damit beschäftigt, den 35 Meter langen umgebauten Kahn vom Grund der Donau zu bergen. Das rund 150 Tonnen schwere Ungetüm, dem Lechner und ihr Partner mit Farbe und Ideen viel Gastlichkeit und Flair eingehaucht hatten, war aufgrund eines unergründlichen Lecks gesunken. „Die Scherbäume sind abgerissen, es war nichts mehr zu retten. Wir konnten wegen des hohen Wasserstandes nicht mehr zum Schiff“, erinnert sich die Wirtin.

Nicht nur Radfahrer, sondern auch Gäste aus der Region hatten bereits Gefallen an dem netten Schanigarten neben dem Schiff und an den Steckerlfischen als Hausspezialität gefunden. Doch nach drei Wochen unter Wasser war auch die neu eingerichtete Nirosta-Küche nach der Bergung nur mehr Schrott.

Hoffnung

Ohne die vielen Helfer hätten die Kosten für die Bergung des Wracks wohl den endgültigen Ruin bedeutet, ist sich das Paar einig. „Die Frage einer Versicherung stellt sich nicht, denn die gibt es für so ein Objekt einfach nicht“, sagt Teufel. Die Hoffnung liegt nun bei diversen Härte- und Hilfsfonds. Auch seitens der Gemeinde Neustadtl wurde signalisiert, dass man den attraktiven Gastro-Betrieb an diesem Standort nicht verlieren möchte.

Deshalb wollen die beiden auch nicht so schnell aufgeben. Wenn auch die Piratenkneipe Geschichte ist, „Wir planen bereits für die Zukunft. Es wird hier wieder eine Raststelle geben. Ob schwimmend oder nur am Ufer, das wird sich noch zeigen“, kündigt Herbert Teufel an.

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