Reformschule startet in altem Stift neu

Trägerverein aus Eltern und Lehrern stützt den neuen Lernort Säusenstein
Nach zweijähriger Herbergsuche sperrt in Säusenstein eine neue Privatschule auf.

Im historischen Stiftsgebäude in Säusenstein an der Donau wird ab Herbst ein bunter Schulbetrieb einziehen. Die reformpädagogische Schule "Lernort Säusenstein" (Leo) öffnet Anfang September ihre Pforten. Ein Teil der Eltern, Schüler und Lehrer hat eine wahre Odyssee hinter sich. Denn vor zwei Jahren musste im Schloss Wolfpassing im Bezirk Scheibbs die dort mit 93 Schülern aufgebaute Reformschule geschlossen werden.

Trotz intensiver Gegenwehr war die Wolfpassinger Privatschule "Lernwelt" nicht zu retten. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wollte den Herrschaftssitz lastenfrei verkaufen. Kinder aus dem gesamten Mostviertel werden nun in der Alternativschule im Ex-Stift starten. "Wir beginnen mit 14 Kindern", sagt Robert Teufel, der Vizeobmann des Trägervereins der Schule ist und selbst ein Kind von Scheibbs in die neue Bildungsanstalt bei Ybbs an der Donau schicken wird. Man müsse der ganzen Bildungsmisere trotzen und sich mehr trauen, fordert Teufel.

Fünf Stufen

Grundsätzlich wird der Lernort Säusenstein eine Schule für Kinder von drei bis 18 Jahren werden. Gestartet wird in den Stufen Primaria I (Sechs- bis Neunjährige) und Primaria II (9 bis 12). Darüber kommen Sekundaria und Oberstufe. Für das Schulkonzept wurden Ideen verschiedenster Reformpädagogen herangezogen. Nächstes Jahr soll die unterste Stufe, das "Kinderhaus" für Drei- bis Sechsjährige, starten.

Von der Schulbehörde ist die Einrichtung genehmigt und vorerst für 39 Kinder zugelassen. Um das Öffentlichkeitsrecht wurde angesucht. Wenngleich das mächtige barocke Stiftsgebäude, das seine Wurzeln im Mittelalter hat, von außen etwas herb anmutet, drinnen finden sich helle, große Räume. Besitzer Heinz Silberbauer hat frühere Ideen eines Verkaufs verworfen und kräftig in die Renovierung investiert.

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