Raucher werden immer jünger

Raucher werden immer jünger
Ein Drittel der 12- bis 16-Jährigen raucht regelmäßig, Raucherkarriere beginnt mit 12.

Alarmierende Ergebnisse zeigt eine Jugendstudie, die in Niederösterreich zum Tabakkonsum von Jugendlichen erstellt wurde. So ist das Durchschnittsalter für den Konsum der ersten "Tschick" bei Burschen auf 12 und bei Mädchen auf 12,5 Jahre gesunken. Insgesamt waren 31 Prozent der 918 vom Institut IFES interviewten Schüler im Alter zwischen 12 und 16 Jahren regelmäßige Raucher.

Niederösterreichs Gesundheitslandesrat Maurice Androsch nennt die Studienergebnisse als höchst brisant, sieht aber auch bisherige Aktivitäten gegen den blauen Dunst bestätigt. Er will weitere Präventivmaßnahmen setzen. Als gute Basis dafür nennt Androsch auch positive Informationen im von IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml präsentierten Zahlenwerk.

"Nicht sexy"

Demnach empfinden Jugendliche zu mehr als 80 Prozent das Rauchen trotz allem als "nicht sexy". Über 90 Prozent erachten den Nichtraucherschutz für wichtig und die klare Mehrheit verlangt auch rauchfreie Treffpunkte und Lokale. Außerdem haben 44 Prozent jener 12- bis 16-Jährigen, die regelmäßig zur Zigarette oder anderen Rauchwaren greifen, angegeben bereits ein- oder mehrmals versucht zu haben sich das Rauchen wieder abzugewöhnen.

Das deckt sich auch mit den Erfahrungen von Alexandra Beroggio, die in der NÖ Gebietskrankenkasse das "Rauchfrei Telefon" ( 0800/810013) leitet und von oft verzweifelten Versuchen Jugendlicher berichtet, die gegen die Sucht ankämpfen. "Zigaretten sind gefährlich. Es genügen schon wenige Versuche um ein Suchtverhalten auszulösen", sagt die Gesundheitspsychologin.

Neugierde

Obwohl 81 Prozent der unter 16-Jährigen den Tabakkonsum klar als Sucht einstufen und auch über gesundheitliche Folgen Bescheid wissen, würden Neugierde und Gruppenzwang zum Rauchen verleiten, erklärt Raml. Klar gezeigt hat die Studie, dass Schulareale trotz Verbotes nicht überall rauchfreie Zonen sind. Maßnahmen will Androsch auch gegen den Konsum von nicht minder gefährlichen Sisha- oder E-Sisha-Pfeifen setzen. Sie werden von den Erzeugern als harmlos angepriesen und oft von Jugendlichen Zigaretten vorgezogen.

Die Studienergebnisse sollen nun laut Androsch in einer Arbeitsgruppe in eine NÖ Tabakpräventionsstrategie eingearbeitet werden.

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