Ermittler klären Raubserie: Duo überfiel Tankstellen in NÖ und Steiermark
Der Fluchtwagen der Tatverdächtigen auf einer der Tankstellen
- Zwei afghanische Asylwerber wurden für bewaffnete Überfälle auf Tankstellen in Wiener Neustadt und der Steiermark festgenommen.
- Der Haupttäter fiel durch seine geringe Größe auf und nutzte ein Messer, um die Mitarbeiterinnen zu bedrohen.
- Die Raubserie umfasste drei Überfälle seit März; die Verdächtigen wurden nach umfangreichen Ermittlungen gefasst.
Das auffallendste Merkmal des Täters war seine Größe. Raubermittler des NÖ Landeskriminalamtes haben eine Serie von bewaffneten Überfällen auf Tankstellen im Raum Wiener Neustadt und der Steiermark geklärt.
Zwei verdächtige Asylwerber (21 und 16 Jahre alt) aus Afghanistan wurden diese Woche festgenommen. Einer von ihnen ist durch seine geringe Körpergröße von 160 Zentimetern bei den Taten aufgefallen.
Das Duo soll für insgesamt drei Überfälle seit März verantwortlich sein. In der Nacht auf den 2. März wurde die Tankstelle in der Fischauer Gasse - Ecke Mießelgasse in Wiener Neustadt von einem vermummten Räuber überfallen. Gegen 4 Uhr Früh stürmte der vollmaskierte Verdächtige den Tankstellenshop und zückte vor der allein anwesenden Mitarbeiterin ein etwa 30 cm langes Küchenmesser.
Fahndung blieb ohne Erfolg
Das Opfer tat, was ihr der "auffallend kleine Mann" anschaffte und übergab ihm die Losung. Nachdem er zusätzlich eine Packung Zigaretten verlangt hatte, trat der Täter die Flucht an. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung blieb zunächst ohne Erfolg.
Eine der Tatwaffen
Autobahn-Raststationen als Ziel
In der Nacht auf den 14. April schlug das Duo auf der Autobahn-Raststation der A2 zu. Es war kurz nach 3 Uhr Früh, als der maskierte und mit einem Messer bewaffnete Räuber auf der Raststation bei Bad Fischau-Brunn auftauchte.
Mit Schal, Kappe und Kapuze vermummt, betrat er den Tankstellenshop und hielt der Angestellten ein Messer vor das Gesicht. Nachdem die Angestellte das Bargeld aus den Kassenladen in den Rucksack des Täters gegeben hatte, flüchtete der Kriminelle mit einem ungefähr 200 Meter entfernt bereitgestellten Fluchtfahrzeug.
Der 16-jährige Komplize soll Aufpasserdienste geleistet haben. Bei den Ermittlungen, Zeugenbefragungen und Videosichtungen konnte schließlich das verwendete Fluchtfahrzeug als weißer Kastenwagen der Marke Citroen mit Wiener Neustädter Kennzeichen identifiziert werden. Es ergaben sich dadurch auch Hinweise auf den mutmaßlichen Lenker.
Kurz darauf wurde die nächste Tankstelle überfallen: Dieses Mal am 16. April gegen 3.30 Uhr auf der Südautobahn bei Schäffern in der Steiermark. Nur wenige Stunden später entdeckten Ermittler das gesuchte Fluchtfahrzeug.
Beute verspielt
Nach kurzer Verfolgung konnte der Wagen von LKA-Ermittlern angehalten und der 21-jährige Verdächtige festgenommen werden. Er zeigte sich geständig, die drei Überfälle auf die Tankstellen in Wiener Neustadt, Bad Fischau und Schäffern begangen zu haben.
Sein 16-jähriger Komplize soll in zwei Fällen dabei geholfen haben. Das bei den Überfällen erbeutete Bargeld habe der 21-Jährige seinen Angaben nach selbst zur Gänze verspielt bzw. verwettet.
Tatwaffen entdeckt
Im Zuge der Durchsuchungen des Fahrzeuges und der Unterkünfte der beiden Beschuldigten konnte ein Großteil der bei den Raubüberfällen verwendeten Kleidung, Maskierung und Taschen vorgefunden und sichergestellt werden.
Die jeweiligen Tatwaffen konnten entlang der Fluchtwege aufgefunden und sichergestellt werden.
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