Radweg lässt Koalition krachen

Radweg lässt Koalition krachen
Die Grünen stimmen wegen eines Radwegs gegen Koalitionspartner ÖVP. Das Projekt Hauptstraße rettet aber die Opposition.

Etwas schief hängt der Haussegen in der schwarz-grünen Regierungskoalition, nachdem der dritte Abschnitt des Hauptstraßen-Neubaus ohne Radweg auskommen muss. Die Grünen waren mit dementsprechendem Wunsch abgeblitzt und hatten im Gemeinderat der ÖVP die Gefolgschaft für den Ausbau verweigert. Eine Mehrheit gab es, dank der Stimmen von SPÖ und Liste WIR, trotzdem. Im Sommer geht damit die Neugestaltung der Hauptstraße über die Bühne. Nur eben ohne Radweg.

Dass im Zuge der Umgestaltung der Hauptstraße ein durchgängiger Radweg gegen die Einbahn angelegt wird, steht im Regierungsübereinkommen. Auf einem kurzen Stück von rund hundert Metern ist die Straße aber so schmal, dass dafür Parkplätze geopfert hätten werden müssen. Dagegen sammelte die ansässige Wirtschaft schon Unterschriften. Und wurde von ÖVP-Stadtrat Gerald Ukmar unterstützt: „Das Land als Straßen-Eigentümer hat sich klar dagegen ausgesprochen. Die Stelle ist zu schmal und ein Radweg hier damit zu gefährlich.“ Doch Grünen-Vizebürgermeister Gerhard Wannenmacher stört die Tonart: „Wir haben einen Kompromiss vorgeschlagen. Die Arbeiten sollten so erfolgen, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein Radweg ohne große Umbauten möglich wäre. Damit wäre ein Gehsteig breiter gewesen. Aber die ÖVP ist keinen Millimeter auf uns zugegangen.“ In dieser „ärgerlichen Geschichte“ habe man deshalb gegen den Partner gestimmt: „Wir werden die Koalition jetzt nicht aufkündigen, aber eine klimatische Verstimmung gibt es schon“, meinte Wannenmacher.

ÖVP-Bürgermeister Hans Stefan Hintner kalmiert: „Ich sehe keine Krise. Es gibt eine klare Aussage des Straßenerhalters.“ Die Neugestaltung erfolgt im Juli und August. Ob es für die Bauarbeiten zu temporären Straßensperren kommt, wird erst untersucht.

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