Alpen Bikepark: Mountainbikes lösen den Skisport am Schneeberg ab

Zwei Mountainbiker fahren auf einer Schotterpiste bergab.
Puchberg am Schneeberg hofft auf ein ähnliches Tourismuswunder, wie es St. Corona am Wechsel derzeit erlebt.

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen der alpine Skisport am Schneeberg eine große Bedeutung hatte. Schneearme Winter sorgten zuletzt für eine Gästeflaute in der kalten Jahreszeit.

Deshalb überlegen Touristiker und das Land Niederösterreich für solche einstigen Tourismushochburgen neue Nutzungskonzepte. In Puchberg am Schneeberg im Bezirk Neunkirchen erwartet man schon ab dem kommenden Jahr ein ähnliches Tourismuswunder wie einige Kilometer weiter in St. Corona am Wechsel.

Ehemaliges Skigebiet wird zu Bikepark

Nachdem 2014 dort die maroden Skilifte abgebaut wurden, hat man mit dem Mountainbikepark Wexl Trails und der Erlebnisarena samt Sommerrodelbahn und Motorikpark auf ein Ganzjahreskonzept umgestellt. Das Resultat kann sich sehen lassen: 250.000 Besucher, 65.000 davon auf dem Mountainbike, bescheren der Wexl Arena im zehnten Jahr seit dem Bestehen einen Gästerekord.

Puchberg am Schneeberg hat das ambitionierte Ziel, das noch zu überflügeln. Das ehemalige Skigebiet in Losenheim wird vom Land NÖ für 2,6 Millionen Euro zum Bikepark umgestaltet.

Die ersten Strecken sind bereits in die Landschaft gebaut

Die ersten Strecken sind bereits in die Landschaft gebaut

Vierersessellift wird umgebaut

Die Bauarbeiten für den neuen Alpen Bikepark gehen im November in die Winterpause. "Wir schaffen ein Freizeitangebot, das weit über die Region hinausstrahlen wird. Der Park wird nicht nur Sport- und Naturbegeisterte anziehen, sondern auch einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls für Hotellerie, Gastronomie und Nahversorgung in der Region setzen“, erklärt Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ).

Die ersten Strecken sind bereits in die Landschaft gebaut

Die ersten Strecken sind bereits in die Landschaft gebaut

Für heuer sind die geplanten Arbeiten an den Trails und Lines sowie am Riders Playground plangemäß abgeschlossen. Über den Jahreswechsel können sich die elf Kilometer langen Passagen nun setzen und werden schließlich im kommenden Frühjahr fertiggestellt. Die Eröffnung ist im Mai 2026 geplant.

Aus Skilift wird Radlift

Über den Winter wird die "4-erSesselbahn" für den Bike-Betrieb adaptiert. Die Zutrittssysteme werden modernisiert und der Lift soweit umgebaut, dass der Radtransport möglich ist. An den insgesamt 40 Sesseln wird seitlich eine Fahrradhalterung des Sesselbahnherstellers Doppelmayr montiert. Parallel werden die Arbeiten am neuen Bikeshop fertiggestellt.

Gemeinde musste keinen Cent zahlen

Puchbergs Bürgermeister Christian Dungl sowie die Hotellerie und Gastronomie setzen riesige Erwartungen in den Bikepark. Der Ortschef hat freilich gut lachen. Die Gemeinde musste keinen Cent für den Umbau beitragen, die 2,6 Millionen Euro investiert zur Gänze des Land.

Bürgermeister Christian Dungl

Bürgermeister Christian Dungl ist zuversichtlich: "Wir haben eine extrem gute Infrastruktur als Tourismusort."

Durch die Entwicklung in St. Corona am Wechsel weiß Dungl, was in Sachen Tourismus alles möglich ist. Er sieht sogar noch bessere Voraussetzungen als am Wechsel. "Wir haben eine extrem gute Infrastruktur als Tourismusort. Es gibt einen belebten Ortskern mit Geschäften und außerdem gut ausgebaute Hotels, Pensionen und selbstverständlich Gastronomie“, weiß Dungl.

Derzeit verfügt Puchberg bereits über 1.200 Gästebetten. "Da sind Hotels, Gasthäuser, Schutzhütten und Privatvermieter eingerechnet", erklärt der Bürgermeister.

Es liegen bereits zwei Projekte für neue Campingplätze in der Nähe des Bikeparks auf dem Tisch. Einer ist laut Dungl schon offiziell eingereicht. Der Bürgermeister rechnet mit Folgeinvestitionen.

Bike-Strecken in allen Schwierigkeitsstufen

Der Bikepark soll nicht nur hart gesottene Adrenalin-Fans ansprechen, sondern auch Familien und Kinder. Dafür wurden die elf Kilometer Trails und Lines so konzipiert, dass es Strecken in allen Schwierigkeitsstufen von blau bis schwarz (analog den Skipisten-Schwierigkeitsstufen) gibt. Der Riders Playground ist eine Art Übungsstätte für Anfänger und Kinder.

In zwei weiteren Ausbaustufen wird der Bikepark bis zum Frühjahr 2028 auf insgesamt 15 Kilometer Trails und Lines ausgebaut.

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