Provokation wurde Gästemagnet

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Die Weinerlebniswelt Loisium hat Weg der Weinmetropole zur Tourismusstadt bestimmt

„Die wichtigste Auswirkung ist, dass Langenlois von der reinen Weinstadt zur Tourismusstadt wurde“, kommentiert Stadtrat Thomas Redl das zehnjährige Bestandsjubiläum der Wein-Erlebniswelt „Loisium“ in Langenlois, Bezirk Krems.

Vor zehn Jahren hat Investor Gerhard Nidetzky den amerikanischen Architekten Steven Holl einen Metallkubus in die Weingärten setzen lassen, der nicht nur am Anfang polarisierte. Auch heute sind noch nicht alle Langenloiser über das Bauwerk glücklich, das den Zugang zur Weinerlebniswelt unübersehbar macht. Doch die wirtschaftlichen Auswirkungen haben viele überzeugt. Besonders seit, die Initiatoren auch noch ein modernes Hotel daneben gesetzt haben.

Zufrieden

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, besonders mit dem Hotel. Bei der Erlebniswelt muss man immer wieder etwas umgestalten. Die hat 70.000 Besucher im Jahr. Jetzt arbeiten wir an einem neuen LED-Beleuchtungskonzept“, erzählen Nidetzky und seine Frau Tuula, die das Projekt anfangs gegen Widerstände verwirklicht haben. In Zusammenarbeit mit der Winzerfamilie Steininger und Raiffeisen.

Das einzige, was stört: Dass die Stadt immer größere Wohnhäuser näher und näher an den Monolithen und das gut ausgelastete 82-Betten-Hotel heran rücken ließ. So vermissen einige Hotelgäste den ungetrübten Weingarten-Blick. „Aber näher kann keiner heran“, sagt Tuula Nidetzky.

In der Stadt haben viele die Auswirkungen bemerkt. Auch die Vorzeigegärten Arche Noah und Kittenberger haben von der Frequenz profitiert und sind selber Gäste-Zugpferde geworden.

Aber wie ist steht es mit Kleinunternehmen? „Ich habe schon den Eindruck, dass einfach mehr Menschen als früher bei uns unterwegs sind. Man merkt es nicht im Umsatz, aber immer wieder kommen neue Leute ins Geschäft“, findet Boutiquen-Besitzerin Eva Gehringer.

Vorteile

Friseur Helmut Minks ist begeistert: „Immer wieder ruft mich das Hotel an, weil Gäste einen Termin brauchen oder ich muss jemanden für eine Hochzeit herrichten. Das spürt man schon.“

Selbst die Bierkultur hat profitiert: „Seit es das Loisium gibt, ist eindeutig mehr los in der Stadt. Auch viele Weintrinker genießen gern einmal eine Bierspezialität“, schmunzelt Jörg Hartl, der gemeinsam mit seinem Brucher ein Gasthaus mit Wirtshausbrauerei führt.

Einziger Wermutstropfen: Seit Monaten wehrt sich eine Bürgerinitiative gegen eine neue Zufahrt zum Loisiumder KURIER berichtete. Sie beklagt, so wie die gesamten Gemeinderats-Opposition, dass die Gemeindeführung bessere Möglichkeiten versäumt hat.

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