Promi-Autoren: Alt-Landeshauptmann und die Fibel zum Wandel einer Region
Die drei Autoren: Hans Tomsich, Erwin Pröll und Hans Rädler
Die Politik verwendet gerne ein plakatives Beispiel für den Strukturwandel: Aus der Region der rauchenden Schlote ist eine der rauchenden Köpfe geworden. Was das heißen soll? Statt Fabriken, Industrie und schmutziger Schwerarbeit, glänzt die Region zwischen Wiener Neustadt, dem Semmering und der Buckligen Welt mittlerweile durch Forschung, Dienstleistung und Tourismusprojekte.
Im Wohnzimmer von Altlandeshauptmann Erwin Pröll ist die Idee entstanden, den rasanten Aufschwung bzw. Strukturwandel zu Papier zu bringen. Entstanden ist daraus der 400 Seiten starker Wälzer "Eine Region im Wandel“.
Das Buch "Eine Region im Wandel“ wurde vom Kral-Verlag verlegt und ist im gut sortierten Buchhandel (34,50 Euro) erhältlich.
Hinter der Geschichte von Wiener Neustadt und der Thermengemeinden Bad Erlach, Katzelsdorf und Lanzenkirchen bis in die Bucklige Welt stehen drei prominente Autoren – Erwin Pröll, Ex-Nationalrat und Ex-Bürgermeister Hans Rädler sowie Journalist und Autor Hans Tomsich.
Rädler und Pröll galten vor 25 Jahren als die Väter des "Thermenwunders“. Nachdem man 2004 in Erlach auf Thermalwasser stieß, wurde aus dem Ort nicht nur Bad Erlach. Es entstanden über 1.000 Arbeitsplätze, 750 neue Betten im Tourismus- sowie Gesundheitsbereich, eine Therme, ein 18-Loch-Golfplatz und vieles mehr. 380 Millionen Euro flossen in die Entwicklung der Region. Für Pröll sind die drei Thermengemeinden "das beste Beispiel einer gelungenen Regionsentwicklung für ganz Niederösterreich.“
Die drei Herausgeber Rädler, Pröll und Tomsich mit Julia Hafenscher bei der Präsentation des Buches im Schloss Katzelsdorf
Die Wiege der Dorferneuerung
Nicht unwesentlich dazu beigetragen habe die Bewegung der Dorferneuerung, die in den 1980er Jahren in Katzelsdorf gegründet wurde. Von hier aus schwappte die Bewegung auf ganz Niederösterreich über. Zum 40-jährigen Jubiläum der Dorferneuerung vergangenen September wurde Erwin Pröll für seine Pionierrolle mit einer Dankesurkunde und der Auszeichnung zum "Dorfhelden in Gold“ geehrt.
Die Gemeinde Lanzenkirchen setzte 1993 mit dem Gewerbepark den Startschuss für den wirtschaftlichen Aufschwung, während in Bad Erlach die Therme Linsberg zu einem bedeutenden Tourismus- und Wirtschaftsfaktor wurde – mit voller Unterstützung des Landes NÖ.
Hans Rädler erinnert sich zurück: "1971 waren rund 56 Prozent der Beschäftigten in der Region im Produktionsbereich der Industrien tätig. Heute sind es nur mehr 30 Prozent und gut 70 Prozent in der Dienstleistung.“ Die Wirtschaft wurde dank der Förderungen des Landes auf den prosperierenden Standort aufmerksam, was einen Investitionsschub auslöste.
Leitbetrieb als größter Arbeitgeber
Das hatte Mitte der 2000er Jahre auch zur Folge, dass aus der Industrieruine des ehemaligen Bene-Geländes in Bad Erlach ein Leitbetrieb wurde. List General Contractor, ein international tätiges Unternehmen für Yacht- und Hochbauprojekte, beschäftigt an der Adresse fast 300 Mitarbeiter.
Mehr als eine regionale Chronik
Das 400 Seiten starke Buch sei mehr als nur eine regionale Chronik: Es veranschaulicht, wie gezielte Maßnahmen, Innovationen und gemeinsames Engagement eine Region transformieren können, so die Autoren.
1.200 Aufnahmen dokumentieren im Buch diesen Wandel. Um die Entwicklung zu verstehen, sei vor allem Geschichtsbewusstsein notwendig, erklärt Pröll. "Denn nur im Vergleich zur Vergangenheit kann man bewerten, wie erfolgreich und effektvoll eine Entwicklung geschehen konnte“, sagt Erwin Pröll.
Das Buch "Eine Region im Wandel“ wurde vom Kral-Verlag verlegt und ist im gut sortierten Buchhandel (34,50 Euro) erhältlich. 2.500 Exemplare sind bereits vergriffen.
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