Pröll warnt vor Transitroute durch Region

Pröll warnt vor Transitroute durch Region
Niederösterreichs Landeshauptmann lehnt eine „Schneise“ ab. Es sei eine „Gefahr für die Lebensqualität“

Landeshauptmann Pröll lehnt eine „Schneise“ ab. Er will sanften Ausbau der Hauptachsen. „Wir brauchen keine Schneise durch das Waldviertel. Damit würden wir eine gut funktionierende ’Marke Waldviertel’ gefährden“, betonte Landeshauptmann Erwin Pröll im Zuge seines ÖVP-Viertelstags in der Region und warnte gleichzeitig vor einer Transitroute. Der sozialdemokratischen Forderung nach einer Schnellstraße durch das Waldviertel erteilte er eine Absage. Wichtig sei ein sanfter und bedarfsorientierter Ausbau der beiden regionalen Hauptverkehrsachsen B37/B36 von Krems über Zwettl und Vitis bis Waidhofen an der Thaya und B4 von Horn über Vitis bis Gmünd. Eine vierspurige Strecke kann sich Pröll zwar vorstellen – aber nur stellenweise, wo diese in Zukunft auch tatsächlich notwendig sei.

„Wenn die Sozialdemokraten eine Waldviertel-Autobahn haben wollen, dann sollen sie sich schon mal bei ihrer Verkehrsministerin Bures um fünf Milliarden Euro anstellen“, sagte Landeshauptmann Pröll und konterte mit zynischen Worten auf den Vorschlag der SPÖ. Eine Schnellstraße ist seiner Ansicht nach eine Gefahr für das Waldviertel. „Die Region lebt von Wellness, Gesundheitstourismus und der naturbelassenen Gegend. Diese starke Marke wollen wir sicher nicht zerstören.

Gerade im Waldviertel ist ein sorgsamer Umgang wichtig“, stellte Pröll klar. Schon in den vergangenen Jahren seien 200 Millionen Euro in den Straßenausbau investiert worden, weitere 120 Millionen Euro werden folgen. Alleine die geplante Zwettler Nordumfahrung wird mehr als 80 Millionen Euro kosten, die mittlerweile auf Schiene sei. „Das Umweltverträglichkeitsverfahren ist positiv abgeschlossen. Derzeit laufen die Grundstücksablösen“, erklärte Pröll. Er rechnet mit einem Baustart im kommenden Jahr. Die zirka elf Kilometer lange Umfahrung soll die B38, L71 und B36 verbinden und in Form eines PPP-Modells errichtet werden. Bei einem Public-Privat-Partnership-Projekt übernimmt das Baukonsortium nicht nur die Errichtung und Finanzierung, sondern auch die Erhaltung der Straße, für die das Land eine Benützungsgebühr zahlt.
Auch der Gesundheitstourismus soll bis 2018 mit einem zweistelligen Millionenbetrag qualitativ verbessert und ausgebaut werden.

Die Kandidaten des Bezirkes Krems sowohl für den Landtags- als auch für den Nationalratswahlkampf stellte die SPÖ am Montag vor. Während die neue Kremser Stadträtin Eva Hollerer für die Landtagswahl als Spitzenkandidatin antritt und Landesgeschäftsführer Günter Steindl aus Gföhl den Platz zwei übernimmt, ist es für die Nationalratswahl genau umgekehrt.

Dass Hollerer, die noch nicht allzu lange parteipolitisch tätig ist, vorgereiht wurde, bezeichnete Bezirksparteiobmann Ewald Sacher als klares Signal in Richtung Frauenquote und Verjüngung. Sacher selber, derzeit Nationalrat, wird nicht mehr antreten. Weitere Landtagskandidaten sind der Paudorfer Bürgermeister Prohaska und Tierärztin Sabine Mai aus Gföhl. Der Kremser Stadtchef kandidiert auf Platz fünf. Für den Nationalrat findet sich Studentin Tanja Reiter (21) auf Platz drei.

Ein wichtiges Thema des Wahlkampfs wird – wie Steindl ankündigte – eine hochrangige Straßenverbindung, am besten eine Schnellstraße für das Waldviertel sein. Die soll helfen, weil das Waldviertel „die einzige Region mit Abwanderung ist“. Außerdem: Ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen und Kinderkrippen. „Damit die Eltern die Wahlfreiheit haben“, erklärte Steindl.

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