Wo es in Niederösterreich die meisten und die wenigsten Autos gibt
In Niederösterreich gibt es im Schnitt 566 private Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 139 Gemeinden und Städte liegen unter dem Landesschnitt. Die höchste Anzahl von Privatautos pro 1.000 Personen gibt es laut einer Studie des VCÖ (Mobilität mit Zukunft) in Andlersdorf, die wenigsten in Wolfsthal.
Haushalte, die mit weniger Pkw auskommen, ersparen sich viel Geld, weshalb mehr Bahn- und Busverbindungen sowie ein verstärkter Ausbau der Rad-Infrastruktur für die finanzielle Entlastung der Haushalte sehr wichtig ist, betont die Mobilitätsorganisation.
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Von 360 bis 948 reicht die Spannweite der Anzahl der privaten Pkw (ohne betriebliche Pkw) pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Niederösterreichs Gemeinden und Städten, wie die Analyse zeigt. "Haushalte, die häufig mit Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß mobil sein können, sparen sich im Vergleich zu Haushalten mit mehreren Pkw viel Geld und sind zudem umweltfreundlicher mobil. Wenn das öffentliche Verkehrsangebot, die Rad-Infrastruktur und die Nahversorgung verbessert werden, ermöglicht das den Haushalten eine kostengünstigere Mobilität", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.
Weniger Autos in den Städten
Die Landeshauptstadt St. Pölten ist bei den Statutar- und Bezirkshauptstädten mit 464 privaten Pkw pro 1.000 Personen Spitzenreiter mit dem niedrigsten Pkw-Motorisierungsgrad, informiert der VCÖ. Es folgen Baden (471), Wr. Neustadt (475), Mödling (483), Krems (493) und Korneuburg (500). Der Landesschnitt liegt bei 566 privaten Pkw pro 1.000 Personen. 139 Gemeinden und Städte liegen darunter, unter anderem auch Purkersdorf (472), Klosterneuburg (477) und Schwechat (481), wie die VCÖ-Analyse zeigt.
In 78 Gemeinden gibt es mehr als 650 private Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, in 14 sogar mehr als 700 private Pkw pro 1.000 Personen, die meisten in Andlersdorf im Bezirk Gänserndorf mit 948, informiert der VCÖ.
Die wenigsten Privat-Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner weisen Wolfsthal mit 360 und Hainburg mit 406 auf. In beiden Städten gab es in den vergangenen 15 Jahren einen starken Zuzug aus der Slowakei, wodurch die Statistik verzerrt ist.
Sparpotenzial für Haushalte
Angesichts der allgemeinen Teuerung sind Haushalte auf der Suche nach Einsparungspotenzialen. "Gerade im Mobilitätsbereich ist das Potenzial, Kosten zu reduzieren, groß", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Um das eigene Sparpotenzial eruieren zu können, empfiehlt der VCÖ einige Wochen ein Mobilitätstagebuch zu führen. In dieses trägt man ein, welche Strecken mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Bei Autofahrten notiert man immer auch, welche Alternativen es geben würde. Nach einiger Zeit wird der Anteil der Fahrten, die statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder bei sehr kurzen Strecken zu Fuß zurückgelegt werden können, gut sichtbar.
Das Klimaticket Region mit dem ein ganzes Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel in Niederösterreich und dem Burgenland benützt werden können, kostet nur 495 Euro. Legt man das amtliche Kilometergeld von 42 Cent zugrunde reichen 495 Euro mit dem Auto für nur 1.179 Kilometer, verdeutlicht der VCÖ.
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