Private Hilfstruppe gibt Starthilfe
Dreieinhalb Monate dauerte die Flucht des jungen syrischen Arztes von der Türkei über Albanien und Ungarn zu uns. Daheim waren zwei Armee-Raketen oberhalb seiner Wohnung detoniert. Allgegenwärtig war die Chance, ohne Grund zu sterben. "Hier kann ich leben", sagt Osama Abo Rshdan dankbar. In Amstetten ist er in das kirchlich-private Netzwerk "Willkommen Mensch" eingebunden, das jetzt zehn Flüchtlingsfamilien aus Syrien, Irak, Iran und Afghanistan Starthilfe gewährt.
Im Eiltempo ist Osama, der eineinhalb Jahre hier ist, am Deutsch lernen. An erster Stelle stehe die neue Chance in Sicherheit zu leben, dann sei die Sprache der Schlüssel zum Weiterkommen, ist der Mediziner überzeugt. Als ehemaliger Mitarbeiter des "Roten Halbmonds" will sich der Syrer mit positivem Asylbescheid auch seine Zulassung als Arzt in Österreich erarbeiten.
"Flüchtlinge aus den großen Kriegsländern bekommen derzeit rasch den Asylstatus und sind dann mit Behörden- und Schulangelegenheiten, sowie der Suche nach einer Wohnung und Möblierung völlig überlastet", schildert Christian Köstler. Er koordiniert mit Amstettens Stadtpfarrer Peter Bösendorfer die Aktion "Willkommen Mensch". Vor allem der Zugang zu leistbaren Sprachkursen sei derzeit fast aussichtslos, schildern die beiden. Groß ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Rasch und effektiv gelingt es über die eigene Facebook-Seite dringend benötigte Artikel gespendet zu bekommen. "Um Barrieren abzubauen ist der persönliche Kontakt die beste Form", weiß Pfarrer Bösendorfer. "Willkommen Mensch" versucht derzeit für jede Flüchtlingsfamilie eigene Vertrauenspersonen zu installieren. Auch ein Spendenkonto wurde eingerichtet: IBAN AT77 3202 5002 0000 8110.
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