Bürger wurden nicht informiert
„Wir haben vielleicht fünf Tage verunreinigtes Wasser getrunken, weil uns niemand über die Bakterien informiert hat.“ Thomas Vesely aus dem Ortsteil Schwaben-dörfl in Pressbaum (Bezirk Wien-Umgebung) ist verärgert. Schon zum zweiten Mal, erzählt er, habe die Gemeinde Anfang Jänner vergessen, den Schwabendörflern mitzuteilen, dass deren Leitungswasser nicht einwandfrei ist. „Einer unserer Nachbarn hat zufällig auf der Homepage der Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf gelesen, dass das Wasser verunreinigt ist. Aber weder die Gemeinde Pressbaum noch die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf haben uns verständigt“, sagt Vesely.
Weil der Pressbaumer Ortsteil Schwabendörfl nämlich so ungünstig liegt, beziehen die Einwohner ihr Leitungswasser nicht aus Pressbaum, sondern aus Klausen-Leopoldsdorf. Gezahlt wird aber das Pressbaumer Wasser, und das ist Wiener Hochquellwasser und entsprechend teurer. Die Pressbaumer Gemeinderätin Verena Nekham (FPÖ) will deshalb in der nächsten Sitzung einen Dringlichkeitsantrag stellen.
Beide Gemeinden schieben die Verantwortung hin und her. Laut Herbert Lameraner, Bürgermeister von Klausen-Leopoldsdorf, sei die Gemeinde Pressbaum über die Bakterien informiert worden: „Die dürften bei einem Wasserrohrbruch in der Nachbargemeinde Alland ins Wasser gekommen sein. Wir haben der Gemeinde Pressbaum ein eMail geschrieben.“ Davon weiß Michael Schandl, Vizebürgermeister von Pressbaum, nichts: „Wir haben von der Verunreinigung von unseren Bürgern gehört.“
Alarmplan
Beide Gemeinden wollen jetzt auf die Vorfälle reagieren. Lameraner: „Wir haben bereits einen Alarmplan in Arbeit, der die betroffenen Bürger per SMS informiert.“ Schandl will in der nächsten Ausschusssitzung prüfen, ob es möglich ist, den Wasserpreis für die Schwabendörfler zu reduzieren.“
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