Polizisten retten 31-Jährigen vor Tod in verrauchter Wohnung

Polizist Manfred Colleselli rettete gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Wagner einen 31-Jährigen aus dessen verrauchter Wohnung
Zigarette setzte Matratze in Brand. Beamte reagierten entschlossen und konnten helfen.

Dramatische Szenen spielten sich Montagabend in einem Mehrparteien-Wohnhaus in Horn ab: Polizisten, die noch vor der Feuerwehr bei einem Wohnungsbrand eintrafen, traten eine Tür ein und konnten einen 31-Jährigen gerade noch rechtzeitig aus den völlig verqualmten Wohnräumen ins Freie bringen. Feuerwehrleute brachten dann auch seinen 43-jährigen Nachbarn in Sicherheit: Der Rollstuhlfahrer hatte zum Musikhören Kopfhörer auf und hatte von der Aufregung nichts mitbekommen.

Um 19.45 alarmierten Hausbewohner die Bezirksleitstelle der Feuerwehr, die auch die Polizei informierte. Nachbarn hatten bemerkt, dass es aus einem gekippten Fenster einer Wohnung im ersten Stock rauchte. Sie trommelten und läuteten an allen Türen, ehe sie ins Freie flüchten mussten.

"Wir sind vor der Feuerwehr da gewesen, haben angeläutet, gerufen und geklopft, aber niemand hat geantwortet. Dann hörten wir jemanden husten", berichtet Polizist Manfred Colleselli.

"Mein Kollege Martin Wagner ist Einsatztrainer und Feuerwehrmann, er hatte die Tür mit wenigen Tritten offen. Drinnen war die Sicht gleich Null", erzählt Colleselli weiter. Die Beamten ließen etwas Rauch durch die Tür entweichen und riefen dem Bewohner zu, sich auf alle Viere niederzulassen. Der befolgte die Anweisung. Darauf konnten sie ihn nahe dem Boden, wo der Rauch weniger dicht war, erkennen. Sie packten den Mann und zogen ihn ins Freie.

Rauchgasvergiftung

Ein Notarzt übernahm die Erstversorgung des 31-Jährigen, eines aus gesundheitlichen Gründen pensionierten Mannes, und brachte ihn ins Krankenhaus. Er dürfte eine schwere Rauchgasvergiftung erlitten haben. Ob er den Vorfall ohne Hilfe der Beamten überlebt hätte, ist fraglich.

Der 43-jährige Rollstuhlfahrer konnte das Krankenhaus am Dienstag schon wieder verlassen.

Die Polizei vermutet, dass der 31-Jährige mit einer brennenden Zigarette in der Hand eingeschlafen ist. Seine Matratze und Bettwäsche hatten Feuer gefangen. Die Tür wurde notdürftig repariert und mit einem neuen Schloss versehen.

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