Polizei zog rauchende Brummer und dicke Fische aus dem Verkehr

Geschultes Polizisten-Auge: Kurz nach der Routinekontrolle klickten für die drei Insassen die Handschellen. Die mutmaßlichen Einbrecher hatten auch Waffen im Auto
Gestern wurde in Poysdorf mit der verschärften Überwachung des Transitverkehrs begonnen.

Was machen drei polnische Staatsbürger auf den Knien im Weingarten neben der Brünner Straße? Vielleicht beten? Mitunter betete das Trio, dass die Polizei nicht den Kofferraum ihrer Audi-Limousine öffnen wird. Das taten die Beamten aber dennoch. Und siehe da: Nebst Einbruchswerkzeug und Taschen voller Sachen lag ein Tresor im Kofferraum. Der Safe passte gerade noch in den Kofferraum. Bingo. Die Verhaftung des mutmaßlichen Einbrecher-Trios war Dienstagnachmittag nur ein Highlight an der Brünner Straße. Neben dem dicken Fisch wurden auch noch etliche dicke Brummer wegen technischer Mängel aus dem Verkehr gezogen.

Bremsen und Gewicht

Schon in der Früh hatte der große Prüfzug des Landes Poysdorf angefahren und die mobile Werkstatt auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof aufgebaut. Während die Sachverständigen noch schnell in den Overall schlüpften, hielten die Polizisten an der Brünner Straße die ersten Sattelschlepper an und lotsten die Fahrer zum Prüfzug. Die Bremsen und das Gewicht waren stets schnell kontrolliert.

Doch dann ging es mit dem "Rutschdackerl" ans Eingemachte unter dem Lkw. Auf der Rüttelplatte wurden die Achsen, Querlenker und Radlager gecheckt. "Bei der polnischen Sattelzugmaschine sind sie komplett ausgeschlagen", sagte der Prüfer. Und das nicht erst seit dieser Transit-Fahrt durch das Weinviertel. Die Mängel-Liste war derartig lang, dass der Lenker nicht nur eine saftige Strafe zahlen musste. Von den Beamten wurden auch gleich die Kennzeichen abgenommen – eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich. So wie für die tschechischen Holzlieferanten, deren Lkw überladen und noch dazu defekt war. Sie mussten das Holz händisch abladen und auf einen Ersatz-Lkw warten.

Urlaubs-Check

Auch ein Klein-Bus aus Tschechien wurde überprüft. Bis auf ein paar Kleinigkeiten war aber alles in Ordnung. Die Familie konnte die Urlaubsfahrt nach Italien wieder aufnehmen. Insgesamt 39 Fahrzeuge wurden auf Herz und Nieren überprüft – bei 17 davon gab es Beanstandungen. "Der ausländische Anteil der Lkw war sehr hoch", sagte Chef-Prüfer Othmar Martin.

Kommentare