Polizei schnappt Donau-Piraten

Polizei schnappt Donau-Piraten
Verdächtige konnten in Ungarn gefasst werden. Ein Ganove jagte mit 210 km/h über die Autobahn. Die Polizei stellte Motoren sicher.

Immer enger zog sich die Schlinge zu, jetzt sitzen sie hinter Schloss und Riegel: Die Polizei hat nach einer wilden Verfolgungsjagd die berüchtigten Donau-Piraten geschnappt. Seit Monaten sorgen die Ganoven für Riesenärger bei den Bootsbesitzern entlang der Donau. Immer wieder schlichen sie in Hafenanlagen und stahlen zig Außenbordmotoren. Auch etliche Feuerwehren waren von den Diebestouren betroffen, zuletzt montierten sie den Motor eines Bootes der Feuerwehr Gossam ab.

Zum Verhängnis wurde den mutmaßlichen Tätern ein Coup im Sportboothafen Emmersdorf, Bezirk Melk. Ein Zeuge notierte sich die Kennzeichennummer eines verdächtigen Autos, die Fahnder hatten somit eine erste heiße Spur. Und tatsächlich: In der Nacht auf Freitag schnappte die Falle zu.

Verfolger

Das blaue Auto war Polizisten auf dem Parkplatz einer Tankstelle auf der A 4 bei Nickelsdorf, Bezirk Neusiedl am See, aufgefallen. "Unter einer Decke lagen acht vermutlich in Krems gestohlene Bootsmotoren. Kurz nachdem die Kollegen den versperrten Wagen kontrolliert hatten, fuhr ein silberner Pkw mit drei Insassen vor. Einer von ihnen stieg aus und fuhr mit dem blauen Pkw davon", berichtet ein Ermittler.

Als die Beamten das Fahrzeug stoppen wollte, stieg der Gangster plötzlich aufs Gas. Mit 210 km/h versuchte der Donau-Pirat, den Verfolgern zu entkommen. Doch in Ungarn war Endstation, der Wagen landete im Straßengraben. Kurze Zeit später klickten für den Dieb die Handschellen. Auch seine beiden Komplizen, die mit einem anderen Pkw flüchten wollten, konnten festgenommen werden. Die Ungarn im Alter von 25 bis 31 Jahren sind derzeit in Ungarn in Polizeigewahrsam. "Wir hoffen, dass sie bald bei uns einvernommen werden können", sagt ein Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ.

Erleichterung

"Die Kripo hat uns angerufen, damit wir überprüfen, ob Motoren fehlen. Sieben waren weg, wir haben die Nummern zur Identifizierung durchgegeben, das dürften unsere sein", erzählen Apotheker Ulf Elser und Fahrradhändler Thomas Aichinger, Mitglieder des Segelboot Club Krems, erleichtert. Die Diebe hatten eine Zille des Vereines gestohlen, waren damit von einem Boot zum anderen gefahren und hatten eingeladen, was sie leicht abmontieren konnten. Zu schwere und zu gut gesicherte Außenborder blieben zurück. An einer Anlegestelle verluden sie die Beute ins Auto.

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