Polizei schloss Akt über Kirchenbrände

Klosterkirche amstetten , Generaloberin Franziska Bruckner , Brandstiftung
Im Fall der Kirchenbrandstiftungen von Amstetten gibt es einen Abschlussbericht.

Im Fall der Kirchenbrandstiftungen von Amstetten hat die Polizei nun einen Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft St. Pölten übermittelt. Am Tag vor dem Heiligen Abend des Vorjahres schockten Brandstiftungen in drei Amstettener Kirchen die Einsatzkräfte und die Bevölkerung. Nach umfassenden Ermittlungen konnten die Brandermittler des NÖ Landeskriminalamts nun dennoch nur Anzeige gegen einen unbekannten Brandstifter erstatten. Im Bericht hegen sie aber auch ganz konkrete Verdachtsmomente gegen einen jungen Mann, der der Justiz wegen anderer Verstöße nicht unbekannt ist. Die zuständige Staatsanwältin muss nun entscheiden, ob weitere Untersuchungen angeordnet werden.

„Der Akt ist eingetroffen und sehr umfangreich. Er wird gerade durchgearbeitet“, bestätigt Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Im zehn Zentimeter dicken Schriftstück werden hunderte Befragungen, aber auch die Ergebnisse von Gegenüberstellungen mit Zeugen, die einen jungen vom Alkohol gezeichneten Mann bei der Herz-Jesu und der Stadtpfarrkirche gesehen haben wollen, dargestellt. In beiden Kirchen glosten zum Glück nur eine Zeitschriftenwand und eine Erntekrone. Erst in der schmucken Klosterkirche gelang es dem Täter einen zerstörerischen Vollbrand zu entfachen.

Ein von der Polizei angefertigtes Phantombild brachte sehr wohl zahlreiche Hinweise, bescherte aber keinen durchschlagenden Beweis. Gegen den verdächtigen Amstettener gibt es sowohl eine Reihe von belastenden Indizien, aber auch entlastende Argumente.

950.000 Euro Schaden

Wegen der verheerenden Schäden in der historischen Klosterkirche der Franziskanerinnen konnte dort erst jetzt, nach fünf Monaten, der entstandene Schaden mit 950.000 Euro beziffert werden. Neben einem völlig vernichteten Beichtstuhl, angesengten Kirchenbänken und Holzdeckenteilen hat der Ruß die Holzverkleidungen und die Wandmalerei enorm beschädigt. Die mühsamen Renovierungsarbeiten sind jetzt aber voll angelaufen. Noch immer hoffen die Schwestern, dass sie zum Fest des Ordenspatrons Franziskus am 4. Oktober ihre Kirche wieder eröffnen können.

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