Polizei gelang Schlag gegen Graffiti-Sprayer

Spezialreinigung der Züge bei den ÖBB
Erfolgreiche Verfolgungsjagd in Wiener Neustadt. Volkswirtschaftlicher Schaden jedes Jahr in Millionenhöhe.

Es ist ein Schaden in Millionenhöhe für die Volkswirtschaft, den Graffiti-Sprayer jedes Jahr in Österreich anrichten. Umso erfreulicher ist jener Erfolg, der der Polizei am vergangenen Wochenende in Wiener Neustadt geglückt ist. Die Beamten konnten im Zuge einer filmreifen Verfolgungsjagd am Verschubbahnhof in Wiener Neustadt zwei Graffiti-Sprayer auf frischer Tat ertappen. Das Duo dürfte auch an anderen Tatorten in Österreich aktiv gewesen sein. Eine Spur führt bis nach Graz. Mittels des gefundenen Tags (Künstlername, mit dem ein Sprayer seine Bilder versieht, Anm.) wird nun in den internen Datenbanken der ÖBB und anderer Verkehrsbetriebe nach weiteren Aktionen mit den Signaturen des Duos gesucht.

Es war Sonntagfrüh gegen 8.30 Uhr, als ein ÖBB-Mitarbeiter die Verdächtigen im Verschubbereich der Aspanger Zeile dabei beobachtete, wie sie mit ihren Spraydosen die Eisenbahnwaggons verzierten. Vier im Dienst befindliche Streifenfahrzeuge mit acht Beamten machten sich sofort auf den Weg zur Einsatzadresse. Auch zwei Polizei-Hundeführer, die bereits ihren Dienst beendet hatten, aber noch in der Nähe waren, fuhren zu.

Polizei gelang Schlag gegen Graffiti-Sprayer

Als das sprühende Duo die Beamten auf den Gleisen erspähte, gaben die jungen Männer sofort Fersengeld. Die Verfolgung über die Gleisanlagen war nicht ungefährlich. Nachdem die Beamten einen der Täter festnehmen konnte, erschnüffelte ein Diensthund auch den Zweiten in seinem Versteck.

Bei den jungen Männern handelt es sich um den 25-jährigen Dominik K. und seinen 22-jährigen Freund mit asiatischen Wurzeln.

Auf freiem Fuß

Die Beiden wurden zunächst auf freiem Fuß angezeigt. Derzeit geht die Polizei aber davon aus, dass das Duo auch an anderen Orten mit ihren Graffitis Sachschaden verursacht hat. Die Ermittlungen dazu laufen. Bei den ÖBB verschlingt die Spezialreinigung von besprayten Zügen bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr.

Beträge, die über Gerichtsprozesse nur sehr selten und in weit geringerem Ausmaß wieder eingefordert werden können. Vor einigen Jahren war der Wiener Neustädter Polizei schon einmal ein Schlag gegen Graffiti-Sprayer gelungen, die an 280 verschiedenen Tatorten einen Gesamtschaden von 900.000 Euro verursacht haben.

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