Plakat abmontiert, das vor angeblicher Wolfsgefahr warnt

Dieses Plakat unterstellte Gefahr für Menschen
Jäger kritisieren unnötiges "Schüren von Angst". Straßendienst entfernte Bild.

"Das ist eindeutig übertrieben und macht den Menschen unnötig Angst. Von der Jägerschaft stammt das definitiv nicht", stellt Jagdleiter Franz Schandl aus Eisgarn im Bezirk Gmünd klar. Gemeint ist ein skurriles Plakat, das Unbekannte vor einigen Tagen zwischen Heidenreichstein und Eisgarn an einen Baum neben der Bundesstraße 5 geschraubt hatten. Und das einige Verwirrung stiftet. "Vorsicht Wolfsrudel gesichtet!!!! Betreten auf eigene Gefahr", steht da unter einem Foto zu lesen, auf dem man drei ausgewachsene Wölfe auf einem Feldweg stehen sieht. Der Urheber ist bisher nicht bekannt.

Kopiert

Das Fotomotiv stammt nach Ansicht der Jägerschaft allerdings nicht aus der Gegend. Es dürfte aus einem Film oder einer anderen Publikation herauskopiert sein, meinen sie.

"Ich habe zwar im Revier schon einmal eine Aufnahme von einem Wolf auf der Wildkamera gefunden, aber so eine Panikmache finde ich nicht in Ordnung", sagt Schandl. Hinweise für die Anwesenheit eines Wolfsrudels gebe es in seinem Revier jedenfalls nicht.

Sein Kollege, Jagdleiter Franz Inghofer aus Heidenreichstein, wirft dazu die Frage auf, ob sich jemand vielleicht die Anwesenheit von Wölfen im Waldviertel zunutze macht, weil er nicht will, dass Menschen ein bestimmtes Gebiet betreten. Dem Grundbesitzer, dem Stift Eisgarn, traut er das nicht zu.

Die für den Abschnitt zuständige Straßenmeisterei Schrems hat das laminierte Plakat inzwischen übrigens entfernt. Unter anderem, weil es ohne Genehmigung einen Baum nutzte und beschädigte, der im Besitz der Straßenverwaltung steht.

Delikt

Das Plakat verstößt außerdem gegen das Mediengesetz: Es müsste laut Wirtschaftskammer in jedem Fall ein Impressum tragen, also einen Hinweis sowohl auf den Medieninhaber, als auch den Hersteller des "Druckwerks". Falls der sich outet, könnte auf ihn daher eine Verwaltungsstrafe zukommen. Mehr als dieses eine Plakat-Exemplar dürfte es in der Region allerdings nicht geben.

Aufgefallen war das Werk vielen Menschen, die sich gefragt haben, ob es wirklich Grund zur Sorge gibt. Auch der Umweltgemeinderat Wilhelm Süß aus Eisgarn hat es bemerkt. Er kann den Sinn der Aktion nicht nachvollziehen.

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