Pionierin zeigt, wie Tiere jungen Menschen helfen

Die Mostviertlerin Martina Kotzina ist mit dem Projekt Esperanza die Pionierin der tiergestützten Pädagogik
Inmitten von über 80 Tieren wird am österreichweiten Vorzeigehof Esperanza im Mostviertel das 25-jährige Gründungsjubiläum gefeiert

Sie heißen Nelson, Benjamin, Emilio, Elvis oder Fredi, sind Pferde, Esel, Hunde oder Schafe und mit 80 anderen Tieren auch Hilfspädagogen in einem erfolgreichen Pionierprojekt. Aber in erster Linie sind sie Kumpel und Freunde von Kindern und Jugendlichen. Mit teils schwierigen Erlebnissen, Belastungen und Ängsten im Gepäck, sind diese zu den Tieren auf den Hof von Martina Kotzina mitten im Mostviertel gekommen.

Die Einrichtung „Esperanza“ (spanisch für Hoffnung) bei Oberndorf/Melk ist Österreichs Vorzeigeprojekt und Kompetenzzentrum für tiergestützte Pädagogik. Morgen, Samstag, wird in dem Partnerbetrieb der Kinder- und Jugendhilfe mit einem bunten Fest und Tag der offenen Tür (11 bis 18 Uhr) das 25-jährige Bestehen gefeiert.

Pionierin zeigt,  wie Tiere jungen Menschen helfen

 Lea und Chantal mit Esperanza-Gründerin Martina Kotzina: Beide  wollen  in der Tierpflege arbeiten 

Esel und Maultiere, die am Vorplatz zum Hof friedlich Gras zupfen, Kunekune-Schweine, die aus einem Holunderwäldchen hervorgrunzende sowie Hühner und Enten begrüßen die Besucher. Gepflegte Anlagen, Gehwege und tiergerechte luftige neue Holzställe mit weitläufigem Auslauf bestimmen den nächsten Eindruck. „Eine soziale Einrichtung muss gepflegt sein. Wenn jemand schon mit innerem Chaos zu uns kommt, dann tut’s gut, wenn außen Harmonie herrscht“, erklärt die Esperanza-Gründerin.

Pionierin zeigt,  wie Tiere jungen Menschen helfen

Vernetztes Team

Acht Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren leben derzeit hier, gehen zur Schule oder befinden sich in Ausbildung. 21 Betreuungskräfte, von Pädagogen über Sozialhelfer, aber auch Tierpfleger und Hofbetreuer bilden ein vernetztes Team. „Wöchentlich einmal kommen wir alle trotz der Diensträder zusammen und besprechen uns“, alle müssen zum Wohl der Kinder am selben Strang ziehen, so Martina Kotzina.

Die heilende Wirkung von Tieren auf Menschen begann sie beim Studium der Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogik in Wien zu interessieren. Lediglich die Hippotherapie habe es damals gegeben, erzählt Kotzina.

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