Pilgerschätze in Basilika bald wieder zugänglich

Erste Blicke mit dem KURIER in Sonntagberger Schatzkammer. Altabt Berthold Heigl spendet Votivgabe im Gedenken an "Herzbruder".
Noch bis 2024 wird die vollständige Renovierung der Wallfahrtsbasilika am Sonntagberg im Bezirk Amstetten dauern. Nach dem Abschluss der ersten Sanierungsetappe hat der europaweit bedeutende Pilgerhort am 22. Mai mit der Eröffnung des Museums "Schatzkammer" aber bereits eine Attraktion zu präsentieren.

© KURIER/Wolfgang Atzenhofer
Prior Franz Hörmann, Erwin Pröll, Abt Petreus Pilsinger, Bischof Klaus Küng
Hunderte
Votivgaben und Kunstwerke, die der Wallfahrtsstätte zur Danksagung vermacht wurden, geben zahlreiche persönliche Schicksale aus vergangenen Jahrhunderten preis. Die berühmte "
Sonntagberger Monstranz" ist dabei das wertvollste Exponat. Vergoldete Nägel, Dutzende Danksagungen, wertvolle Gemälde und festliche Priestergewänder wurden von dankbaren Gläubigen, die gesundheitliche Krisen oder Schicksalsschläge durch die Hilfe der
Sonntagberger Dreifaltigkeit überstanden hatten, gestiftet. Ein berührendes Zeichen der Dankbarkeit setzte auch der Seitenstettener Altabt
Berthold. Im Gedenken an den Spender des Herzes, dass ihm genau vor zwei Jahren erfolgreich eingepflanzt wurde, stiftete auch er der
Schatzkammer eine
Votivgabe. Den ihn unbekannten Spender bezeichnet
Heigl übrigens als Herzbruder.

Bei der mittwöchigen Sitzung des Kuratoriums
Sonntagberg, dem Landeshauptmann
Erwin Pröll und Diözesanbischof
Klaus Küng vorsitzen wurde der nächste Renovierungsschritt beschlossen. Als nächstes wird nun die Gesamtrenovierung der Außenfassade angegangen.
Pröll nannte 1,1 Millionen Euro als Kosten für die Maßnahme, die in einem Jahr abgeschlossen sein soll. Insgesamt sind rund 4,8 Mio. Euro für das Gesamtprojekt veranschlagt.

Das Land
Niederösterreich habe in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, um die Stifte, Klöster und Kirchen zu erhalten, betonte der Landeshauptmann: „Als jetzige Generation haben wir die Verantwortung, dass wir all das, was wir an Kulturschätzen überantwortet bekommen haben, so erhalten, dass wir es gut an die nächsten Generationen weiter geben können.“ Die in die Denkmalpflege investierten Gelder hätten auch eine große wirtschaftliche Bedeutung, betonte
Pröll weiters. In den vergangenen zehn Jahren seien rund 16 Millionen Euro in große Denkmalschutzprojekte investiert worden.
Pröll: „Auch hier am
Sonntagberg ist ein Großteil der Gelder, die in die erste Etappe investiert wurden, an Professionisten und Unternehmen in der Region vergeben worden - und das wollen wir auch weiter so halten.“
Österreich-Rundfahrt Dass die Region rund um die Basilika Sonntagberg zusammensteht, habe man auch im Vorjahr gesehen, als der Sonntagberg ein Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt war. Der Landeshauptmann dazu: „Die Etappe hier am Sonntagberg ist auf große Begeisterung gestoßen, und ich darf berichten, dass auch bei der heurigen Österreich-Radrundfahrt hier am Sonntagberg ein Etappenziel sein wird.“

Bischof
Küng bestätigte dem
Sonntagberg neue Aufbruchstimmung und zunehmende Anziehungskraft bei Wallfahrern. Für mich ist der
Sonntagberg eine echte Freude“, sagte Diözesanbischof
Küng in seiner Stellungnahme. Der
Sonntagberg habe eine ganz besondere Stellung und besitze eine große Anziehungskraft, betonte er. Es sei auch „beeindruckend, wie hier auch die Wallfahrten gewachsen sind“, meinte
Küng: „Es geht hier um eine Sehnsucht, die bei mehr Menschen vorhanden ist als man annimmt. Ich freue mich über diesen Trend.“

© KURIER/Wolfgang Atzenhofer
Schatzammer Sonntagberg, Pröll Küng, Abt pilsinger
Der Seitenstettener Abt
Petrus Pilsinger berichtete über große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Über den Unterstützungsverein, den Landesvize
Wolfgang Sobotka leitet, haben bereits 1200 Spender mitgeholfen.
Sobotka wird auch als Innenminister weiter Obmann des Unterstützungsvereins bleiben. 22 Gemeinden der Region sind Partner des Projekts. Der Abt bedankte sich für das „gute Miteinander“ all jener, die an der Restaurierung beteiligt sind: „Ich bin dankbar, weil ich sehe, dass ein tolles Ergebnis herauskommt.“
Pilsinger: „Der
Sonntagberg ist ein Ort, an dem die Nähe Gottes sichtbar wird, und der auch die Menschen etwas näher zusammenbringt.“ Es gehe vor allem darum, einen schönen Ort der Begegnung miteinander, aber auch mit Gott zu haben, betonte er. www.sonntagberg.com
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