Personalvertretung zeigt Stadtamtsdirektor von Neunkirchen an
Das Neunkirchner Rathaus erschüttert eine brisante Affäre. Die Personalvertretung erstattete diese Woche Anzeige gegen ihren eigenen Stadtamtsdirektor Robert Wiedner. Der höchste Magistratsbedienstete soll demnach mit der Weitergabe von Informationen im Zuge einer internen Stellenausschreibung einen Amtsmissbrauch begangen haben, berichtet die NÖN-Online.
Der zuständige Personalvertreter der Gewerkschaft, Harald Nemeth, bestätigt im Gespräch mit dem KURIER den Sachverhalt. "Der Stadtamtsdirektor hat etwas gemacht, was er so nicht dürfte. Wir haben dazu auch Unterlagen. Die Personalvertretung ist in so einem Fall verpflichtet eine Anzeige zu erstatten", erklärt Nemeth. Konkret soll die Personalvertretung eine E-Mail mit belastenden Inhalten der Polizei weitergegeben haben.
Neunkirchens Bürgermeister Herbert Osterbauer (ÖVP) stellt sich in der Causa breit hinter seinen höchsten Beamten. Das Vorgehen der Gewerkschaft empfindet er als äußert merkwürdig. "Eigentlich sollte die Personalvertretung ihre Mitglieder schützen und nicht an den Pranger stellen", so Osterbauer. Der Stadtchef vermutet interne Scharmützel hinter der Anzeige. Der Stadtamtsdirektor sei durch den finanziellen Sparkurs der Stadt auch in Personalangelegenheiten nicht sanft umgegangen. Laut Osterbauer könnte dies nun eine Retourkutsche sein.
Der Bürgermeister habe den Stadtamtsdirektor jedenfalls auf Urlaub geschickt, bis sich die Wogen im Rathaus etwas geglättet haben. "Alles andere wird das Verfahren zeigen", so Osterbauer.
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