Böller explodierte in der Hand: Krampus verlor mehrere Finger

Eine vermeintliche Fackel bei einem Perchtenlauf in Niederösterreich wurde einem jugendlichem Teilnehmer zum Verhängnis (Symbolbild).
Helfer gab im Bezirk Lilienfeld - wohl versehentlich - einem 16-Jährigen einen Knallkörper statt eines bengalischen Feuers.

Nach fünf Jahren Pause sollte es im niederösterreichischen Ramsau (Bezirk Lilienfeld) der Höhepunkt der Adventfeierlichkeiten werden, geendet hat es allerdings in einer Tragödie.

Samstagabend ist es im Zuge des Perchtenlaufes vor hunderten Zusehern zu einem fatalen Zwischenfall gekommen. Einem 16-jährigen, als  Krampus verkleideten Teilnehmer wurde durch einen explodierenden Böller ein Teil der rechten Handfläche sowie mehrere Finger abgerissen. Dem Krampus war von einem befreundeten Helfer der Perchten anstatt eines Bengalen ein Böller in die Hand gedrückt worden – anscheinend irrtümlich.

Sicherheitskonzept

Veranstalter des Perchtenlaufes war „Der Club Ramsau“. Laut Präsident und Gemeinderat Stefan Steinacher sitzt der Schock über den Zwischenfall tief. Weil man sich nach Jahren wieder dazu entschlossen hat, mit den hiesigen „Unterberger Höhl’n Teufl’n“ und Gast-Perchtengruppen einen Lauf durchzuführen, wurde auch ein entsprechendes Sicherheitskonzept dazu ausgearbeitet. „Wir haben 200 Meter Absperrgitter zu den Zuschauern aufgestellt. Es gab Löschfahrzeuge und Feuerwehrleute, die wegen dem Einsatz der bengalischen Feuer bereitstanden“, sagt Steinacher.

Gleich zu Beginn des Laufes teilte ein 45 Jahre alter Helfer der „Unterberger Höhl’n Teufl’n“ an seine Freunde und Bekannte in den Kostümen die Bengalen aus. „In diesem Sack dürften sich aber aus irgendeinem Grund auch Böller befunden haben. Einen drückte er dem 16-Jährigen in die Hand“, berichtet Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Der Böller detonierte in der geschlossenen Hand des Jugendlichen. Der Schwerverletzte wurde auf schnellstem Wege mit dem Notarzt ins Universitätsklinikum nach St. Pölten gebracht. Die Gliedmaßen konnten laut ersten Informationen aber nicht mehr angenäht werden. Der 45-Jährige wurde wegen Verdachts der fahrlässigen schweren Körperverletzung angezeigt.  

Zuschauer geschlagen

Auch in Klagenfurt soll es Samstagabend im Zuge des Krampuslaufes zu einem Zwischenfall gekommen sein. Ein 26-Jähriger aus dem Bezirk Völkermarkt packte einen der Perchten bei den Hörnern seiner Maske, weil dieser zuvor gefährlich nahe an ein Kind herankam. Darauf reagierte der Maskierte wenig erfreut.

Er nahm seine Maske ab und schlug dem 26-Jährigen mit der Faust ins Gesicht. Danach mischte er sich wieder ins Geschehen. Das Opfer wurde leicht verletzt und ließ sich im Krankenhaus behandeln.

 

Schwerer Böllerunfall bei Perchtenlauf

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