Parkplätze als Mangelware
Das ist mutwillige Parkplatzvernichtung“, meint Karl Praschl. Der Kremser ist nicht alleine mit der Meinung: Immer öfter begehren Bürger auf, wenn Autoabstellflächen in ihrer Heimatstadt angeknabbert werden.
Fall 1
In der Kremstalstraße soll wegen Hochwasserschutzarbeiten ein Parkstreifen mit rund 20 Plätzen verschwinden. „Wenn das passiert, kann ich zusperren“, klagt Ermin Hasecoc, der gegenüber ein Tanzcafé betreibt.
„Bei uns gibt es nur einen Stellplatz pro Wohneinheit. Wenn wir Besuch bekommen, müssten die Leute vom nächsten freien Parkplatz mehr als einen Kilometer weit zu uns gehen“, erklärt Karl Praschl. Was ihn und andere weiter stört: Dass die Anrainer über die Arbeiten nicht informiert wurden.
„In Zagreb bekommen alle Anrainer einen Bau- und einen Zeitplan im Postkasten. Wir sind dort eigentlich 100 Jahre hinten, aber vor der Stadt Krems“, ätzt Hasecic und viele Anrainer stimmen ihm zu. „Die Bürgerinformation lässt zu wünschen übrig“, finden auch die Anrainer Norbert Karl und Ursula Poindl.
„Die Vorschrift verlangt für den Fluss einen bestimmten Querschnitt“, erklärt Baustadtrat Heinz Stummer. Den erreiche man nur, wenn man den Parkstreifen nutze. „Ich werde mich einsetzen, dass nicht alle Parkplätze verloren gehen, aber große Hoffnungen habe ich nicht“, erklärt er und kündigt eine Informationsversammlung an.
Fall 2
Im Zuge einer Neugestaltung des Weinstadt-Museums wird ein angrenzender Park für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Müllinsel wurde vom Parkeingang in die Mitte des Dominikanerplatzes versetzt. „Die Müllinsel wurde aus optischen Gründen verlegt“, erklärt der Liegenschaftsverwalter Hannes Zimmermann. „Da gehen wieder zwei Parkplätze verloren. Außerdem ist das sehr attraktiv, genau dort bleiben Touristen stehen, um den Blick auf die Stadttürme zu fotografieren“, spöttelt Andreas Ortner.
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