Park & Ride-Plätze fehlen: Bürgermeister beklagen Plage durch Bahnpendler

P&R-Anlage beim Bahnhof Melk ist chronisch überfüllt
Melker Gemeinden an der Westbahn appellieren an Verkehrsministerin Gewessler und Landesverkehrsreferent Landbauer.

Klimaticket und Marketingaktionen für den Umstieg der Pendler vom Auto auf die Schiene zeigten vor allem in den Gemeinden an der Westbahn Wirkung.

Doch in vielen Orten mit Bahnanschlüssen wird der tägliche Ansturm auf die Pendlerzüge langsam immer mehr zum Fluch. In den Städten im Bezirk Melk sind die vorhandenen Park & Ride-Anlagen chronisch massiv überlastetet.

Eine Schar von Bürgermeistern aus Gemeinden rund um die besonders belasteten P & R-Anlagen in den Bahnhofsstädten Melk und Pöchlarn richtete in der Vorwoche Appelle an die zuständigen Stellen im Verkehrsministerium und an den NÖ Verkehrsreferenten und LH-Vize Udo Landbauer (FPÖ). Ein erstes Angebot für einen Gesprächstermin mit Ministerialbeamten im September ist für die Gemeindechefs nun ein neuer Lichtblick.

Allerdings sei man bislang in Verhandlungen sowohl mit dem Bund als auch mit dem Land NÖ auf taube Ohren gestoßen, berichtet Melks Bürgermeister Patrick Strobl (ÖVP).  In der Donaustadt werden durch den laufend überfüllten P & R-Parkplatz auch die umliegenden Siedlungsstraßen von hektisch nach Parkmöglichkeiten suchenden Pendlern extrem frequentiert und auch blockiert. 

Gebühren schrecken nicht ab

Auch die Einführung von einer Gebühr von vier Euro ab einer Parkdauer von 35 Stunden, schreckte "Urlaubspendler“, die den Zug zum Flughafen nutzen, bisher nicht ab, die P & R-Anlage zu nutzen. 

Ähnlich dramatisch sei die Situation beim Verkehrsknotenpunkt Pöchlarn, weiß Bürgermeisterin Barbara Kainz (ÖVP). "Wir bekommen täglich Beschwerden. Die Pendler fahren enttäuscht von Pöchlarn weiter nach Melk und dann von dort nach Loosdorf, um einen Parkplatz zu ergattern. Viele bleiben auch im Auto und fahren gleich zur Arbeitsstelle weiter“, schildert Kainz.

Park & Ride-Plätze fehlen: Bürgermeister beklagen Plage durch Bahnpendler

Pöchlarns Bürgermeisterin Barbara Kainz (ÖVP) 

Natürlich seien die Rathäuser die ersten Beschwerdestellen, doch man verweise die Unzufriedenen sofort auf die Zuständigkeit des Ministeriums und des nö. Verkehrsreferenten Landbauer, erklärt die Bürgermeisterin der Nibelungenstadt.

Mit dem am Montag von Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) präsentierten Klimaplan, der eine Verteuerung des Auto- und Pendlerverkehrs vorsieht,  sehen die  Bürgermeister bereits eine nächste Belastungswelle auf die überfüllten Bahnhofsparkplätze zurollen. Was ihrer Forderung nach weit mehr P & R-Plätzen nun noch zusätzlichen Nachdruck verleiht.   

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