Äbte über Papst Leo XIV. erfreut +++ Polizeidirektor vor Wiederwahl +++ Hoffnung auf Doktor an der FH

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Der neue Oberhirte sei ein Mann der Mitte und sicher kein Trump-Sprachrohr.

Zusammenfassung

  • Die niederösterreichischen Äbte begrüßten die Wahl von Leo XIV. als Papst, da er als Mann der Mitte die Linie von Papst Franziskus fortsetzen soll.
  • Das traditionelle Treffen in Radlbrunn wurde neu belebt und ehrte den 85-jährigen Maximilian Fürnsinn für seine Verdienste.
  • Österreichische Fachhochschulen hoffen auf gleiche Chancen wie Universitäten bei Doktoratsstudien, obwohl das Budget begrenzt ist.

Von Wolfgang Lehner

Bei einem gemeinsamen Treffen in Radlbrunn äußersten die niederösterreichischen Äbte noch den Wunsch, der Nachfolger von Papst Franziskus solle dessen Linie fortsetzen. Dementsprechend zufrieden zeigten sie sich nach der Wahl des neuen Papstes. Thomas Renner, Abt des Stiftes Altenburg, sieht Leo XIV. „als Mann der Mitte“. Zudem komme er aus der Kurie und sei langjähriger Missionar gewesen. Seine erste Ansprache auf Italienisch und Spanisch habe gezeigt, dass er sich in erster Linie als Katholik und nicht als Amerikaner sieht. Die Folge daraus: eine Instrumentalisierung durch US-Präsident Donald Trump könne ausgeschlossen werden.  

Das Treffen in Radlbrunn war übrigens die „Auferstehung“ einer langjährigen Tradition. Altlandeshauptmann Erwin Pröll hatte alle niederösterreichischen Äbte zu sich nach Hause gebeten. Während seiner aktiven politischen Zeit war dieses Treffen ein Fixpunkt im Jahreskalender. Nach dem Abgang von der politischen Bühne bedankten sich die Äbte ihrerseits mit einer jährlichen Einladung in einem Stift. Nun wurde der Wunsch laut, das launige, freundschaftliche und von gegenseitigem Respekt getragene Treffen wieder einmal in Radlbrunn auszurichten. 

Anlässlich seines 85-jährigen Geburtstages wurde auch der langjährige Propst des Stiftes Herzogenburg, Maximilian Fürnsinn, eingeladen. 40 Jahre lang war er Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes, 15 Jahre lang Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Männerorden. Der allseits geschätzte Ordensgeistliche konnte zuletzt durch seine Erfahrung, Ruhe und Menschlichkeit als Administrator des Stiftes Klosterneuburg den dortigen Konvent nach Missbrauchsvorwürfen wieder einen.

Popp vor Verlängerung

Der Akt liegt zwar noch auf dem Schreibtisch von Innenminister Gerhard Karner, es spricht aber alles dafür, dass Niederösterreichs Polizeidirektor Franz Popp mit 1. Juli 2025 neuerlich für fünf Jahre bestellt wird. Das gemeinsame Auftreten von Karner und Popp beim Polizeimusik-Konzert in Grafenegg bekräftigt diese Annahme jedenfalls. Anwesende sprachen von einem Auftritt „Schulter an Schulter“.

Auch das in der Vergangenheit aufgebaute Vertrauensverhältnis, als Karner noch VP-Sicherheitssprecher im Landtag war, ist ein weiteres Indiz für die Vertragsverlängerung. Popp gilt als äußerst erfahrener und pragmatischer Beamter. Er trat 1982 in die Bundesgendarmerie ein und absolvierte sechs Jahre später den Offizierskurs. Nach zahlreichen Karrieresprüngen wurde er schließlich mit 1. Juli 2020 zum Polizeidirektor von Niederösterreich bestellt und somit Chef von 5.000 Polizisten und Polizistinnen.

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Leiter des LKA NÖ, Stefan Pfandler, Minister Gerhard Karner und Landespolizeidirektor Franz Popp. 

Doktorat vielleicht bald an der FH möglich

Das neue Regierungsprogramm lässt die österreichischen Fachhochschulen wieder hoffen. Eine mögliche Gleichstellung mit den Universitäten punkto Doktoratsstudien scheint nun aufgrund einiger Passagen nicht mehr unmöglich. Die wiedergewählte Präsidentin der Fachhochschulen, Ulrike Prommer aus Krems, „sieht Nischen, die von den Universitäten bisher noch nicht abgedeckt werden“. 

Genau dort könne ein Teil der 21 Fachhochschulen ansetzen. Das sei vor allem im Bereich Soziale Arbeit und in den Gesundheitswissenschaften möglich. „Wir brauchen die Universitäten und wir wollen den Universitäten nichts wegnehmen“, betont die gebürtige Hollabrunnerin und Geschäftsführerin der IMC-Fachhochschule in Krems, der einzig privat geführten FH in Österreich. 

Bisher wurden diesbezügliche Gespräche vom früheren Bildungsminister Martin Polaschek (VP) „im Sinne der Universitäten abgeblockt“. Die neue zuständige Ministerin, Eva-Maria Holzleitner (SP) scheint dem Thema gegenüber aber offen. Probleme sieht Prommer allerdings beim veranschlagten Budget. Den Universitäten stehe das Zehnfache zur Verfügung. Und im Gegensatz zu den Unis, die in den nächsten drei Jahren 30 Prozent Anpassung bekommen, würden die Fachhochschulen im wahrsten Sinne des Wortes durchfallen.

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