Paar in Haus überfallen: Ein Täter gefasst

Der Tatort
Zwei Jahre nach "Home Invasion" Erfolg für die Polizei. Der Prozess beginnt am Montag.

"Es ist schwer so eine Nacht zu vergessen. Vor allem wenn zwei Täter immer noch auf freiem Fuß sind". Obwohl die Horrornacht bereits zwei Jahre zurück liegt, können sich Johanna und Helmut K. (65 und 64 Jahre) daran erinnern als ob es gestern gewesen wäre. Drei bewaffnete und maskierte Räuber waren im März 2012 nachts in das Haus des Pensionistenpaares in Breitenfurt (Bezirk Mödling) eingedrungen. Die beiden wurden gefesselt, geknebelt und gefoltert. Der Raubgruppe des nö. Landeskriminalamtes (LKA) gelang es kürzlich dem Drahtzieher der "Home Invasion", wie solche Überfälle genannt werden, die Tat nachzuweisen. Bereits am Montag wird dem rumänisch-moldawischen Doppelstaatsbürger Marin B., 33, am Wiener Neustädter Landesgericht der Prozess gemacht.

DNA überführt Täter

B. war vergangenen Dezember bei einem Einbruch in Klosterneuburg von einem WEGA-Beamten, der gerade in seiner Freizeit spazieren ging, ertappt und überwältigt worden. Die Raubermittler sahen sich den Verdächtigen genauer an, seine DNA stimmte mit einer Mischspur von der "Home Invasion" in Breitenfurt überein. In den Einvernahmen gab es für den Kriminellen schließlich nichts mehr zu leugnen. Er legte ein umfangreiches Geständnis ab und nannte die Namen seiner zwei Komplizen, nach denen nun in Rumänien gefahndet wird.

Johanna K. war vor dem Fernseher im Erdgeschoß des Hauses eingeschlafen, als die vermummten Gestalten mit Strumpfmasken über ihren Köpfen plötzlich vor ihr standen. Sie wurde mit Klebeband gefesselt und geknebelt und ihr die Halskette herunter gerissen. "Meine Frau erlitt einen schweren Schock. Ich wurde auch gefesselt und geschlagen und erlitt einen Rippenbruch", erinnert sich der pensionierte Immobilienmakler. Die Räuber zwangen das Paar mit angehaltener Pistole den Tresor zu öffnen.

In Todesangst tat der schwer Verletzte, was von ihm verlangt wurde. Das Trio nahm jede Menge Dokumente, teure Uhren und Schmuck aus dem Stahlschrank an sich, bevor sie flüchteten. Der Schaden betrug fast 200.000 Euro.

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