Nur kurze Zeit nachdem die ersten Bäume für die zukünftige Trasse der 4,8 Kilometer langen Ostumfahrung von Wiener Neustadt gefällt und die 1,3 km lange Baustraße angelegt wurde, hat das Land Niederösterreich bereits mit den vorgeschriebenen Ersatzpflanzungen begonnen. Als "ökologischer Ausgleich“ für den Straßenbau werden Aufforstungen in der Umgebung vorgenommen und die ersten Naturschutzmaßnahmen bereits umgesetzt, erklärt der Straßendienst des Landes.
Lebensraum für Vögel
Zu diesem Zweck wurde eine 270 Meter lange Bepflanzung, bestehend aus zwei Baumreihen und beidseitig umgeben von jeweils zwei Strauchreihen vorgenommen. In Absprache mit der Naturschutzabteilung hat man sich bei den Ersatzpflanzungen für naturnahe Hecken aus Kornelkirsche, Weißdorn oder Pfaffenhütchen entschieden, "weil diese Lebensräume für Vögel und Insekten“ darstellen, so die Verantwortlichen.
1.200 Bäume kommen dazu
Von den insgesamt 260 gepflanzten Bäumen haben 30 eine Höhe von über zwei Metern. Die frisch bepflanzte Fläche umfasst ungefähr 4.000 Quadratmeter. Im Zuge des Straßenbaus kommen weitere 6.000 Quadratmeter Ausgleichsflächen mit 1.200 Bäumen und mehr als 200 Sträuchern dazu.
Wachsames Auge auf Maßnahmen
Wegen der heftigen Kritik an dem rund 40 Millionen Euro teuren Bauvorhaben streicht das Land NÖ hervor, dass "während der gesamten Bautätigkeit die ökologische Begleitaufsicht die Einhaltung aller umwelttechnischen Vorgaben überwacht“.
Es werde auch auf die lokale Artenvielfalt eingegangen, heißt es. Um den Lebensraum für die Feldlerche (seltener Brutvogel) zu erhalten, ist eine 4,6 Hektar große Schutzfläche reserviert.
Promis gegen die Bodenversiegelung
Die Gruppe jener, die rund um die Initiative "Vernunft statt Ostumfahrung“ massiv gegen die Straße mobil macht, hat in den vergangenen Monaten öffentlichwirksam viele Aktionen gesetzt.
Prominente Künstler, Schauspieler, Kabarettisten, Ärzte und Wissenschafter wurden vor den Karren gespannt, um den Wiener Neustädtern auszurichten, wie "hinterwäldlerisch, irrwitzig und umweltzerstörend“ es ist, in Zeiten von enormer Bodenversiegelung immer noch an dem "völlig veralteten“ Straßenprojekt festzuhalten.
Wie das Land NÖ argumentiert, sei der Ringschluss "eines der am intensivsten geprüften Infrastrukturprojekte in Niederösterreich". Die Umfahrung habe alle notwendigen Genehmigungen erhalten. Die Fertigstellung der letzten Baumaßnahmen ist bis zum Jahr 2027 vorgesehen.
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