"Ich schlag dich tot": ÖVP-Bürgermeister gibt Rücktritt bekannt

Johann Bauer trat nach einem Vorfall als Bürgermeister von Schrattenberg zurück.
Handgreiflichkeiten und Drohungen: Schrattenberger Bürgermeister zieht nach Vorfall Konsequenzen.

Das Video beginnt schwankend. "Ich schlag dich tot, du Arschloch du. Du bist schon tot, bevor du noch etwas sagen kannst", sagt ein alkoholisiert wirkender Mann abends vor einem Hauseingang zu einem zweiten. Am Ende des Videos liegt der Angreifer am Boden.

Eine Rauferei, wie sie allzu oft vorkommt. Das Außergewöhnliche in diesem Fall: Der in einem fort derb schimpfende und drohende Mann ist - oder besser war - Bürgermeister.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Österreich

Es handelt sich dabei um Johann Bauer, den - mittlerweile - ehemaligen ÖVP-Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Schrattenberg. Der Mann, den er beschimpft, ist ein Bürger des Ortes.

Privater Hintergrund

Ereignet hat sich dieser Zwischenfall am vergangenen Wochenende, gefilmt wurde er von der Partnerin des Opfers. Der private Hintergrund des Streits erschließt sich aus einer Aussage in dem Video: "Sie haben meine Frau beleidigt", warf der Bürger dem Ortschef darin vor.

"Nächste Woche bist du nicht mehr in deinem Haus, du Arschloch du", droht der Politiker dem ruhig wirkenden Mann, der sich zurückhält und die meiste Zeit zu Boden blickt. Schließlich tätschelt Bauer den Mann sogar provozierend im Gesicht. "Ich bitte Sie, das Grundstück zu verlassen", sagt der Mann noch.

Daraufhin wird Bauer handgreiflich und stößt den Mann mehrfach vor die Brust - woraufhin er schließlich selbst einen Schlag kassiert und zu Boden geht. 

Konsequenzen gezogen

Dieser unrühmliche Vorfall blieb nicht ohne Folgen. Während er gegenüber den NÖN noch angab, dass zwischen allen Beteiligten die Sache besprochen und aus der Welt geschafft sei, zog Bauer dann am Montagnachmittag die Konsequenzen und gab seinen Rücktritt bekannt.

Auf KURIER-Nachfrage bestätigte Vizebürgermeister Helmut Schwarz (ÖVP) den Rückzug Bauers. "Prinzipiell war schon lange geplant, dass er sich zurückzieht. Der Vorfall hat das nun aber beschleunigt." Was die Nachfolge angehe, wolle er den Gremien nicht vorgreifen. Nur so viel: "Ich werde mich für das Amt zur Verfügung stellen", so Schwarz.  

Kommentare