NÖ: Verdacht der Vergewaltigung - Polizei fasst Mann nach zwölf Stunden Suche

Der Mann soll in Syrien für eine Islamistengruppe gekämpft haben (Symbolbild)
Der Gesuchte war zuvor aus "Mangel an Beweisen" vom Haftrichter freigelassen worden. Ein DNA-Treffer überführte ihn jedoch.

Es waren DNA-Untersuchungsergebnisse, die die Ermittler Anfang der Woche auf die Spur eines mutmaßlichen Vergewaltigers brachten. Das Problem: Über den 22-jährigen afghanischen Staatsbürger war durch ein viel kritisierten Entschluss des zuständigen Richters keine U-Haft verhängt worden. Seit Dienstag wusste man jedoch, dass das Sperma des Asylwerbers auf der Kleidung des Opfers doch vom Verdächtigen stammt.

Handy entsorgt

Zwölf Stunden lang hat das nö. Landeskriminalamt unter der Führung von Omar Haijawi-Pirchner alles aufgeboten, was an Fahndungsmaßnahmen möglich war. Die Angelegenheit gestaltete sich äußerst schwierig, da der Flüchtende gewarnt worden war und sein Handy entsorgt hatte. Gegen 22 Uhr konnten die Kriminalisten jedoch den gewünschten Erfolg landen und den 22-Jährigen im „Garten der Begegnung“ bei der Flüchtlingsbetreuungsstelle in Traiskirchen festnehmen. Beamte der dortigen Polizeiinspektion bekamen einen entscheidenden Hinweis von dem dort ansässigen Verein und zogen den 22-Jährigen in Handschellen aus dem Verkehr.

Angesichts der politischen Tragweite des Falles und der Brisanz war es für die Ermittler wichtig, die Amtshandlung rasch zu einem Erfolg zu bringen. Für den Leiter des LKA war es ein tolles Zusammenspiel der Ermittler für Sexueldelikte, der Tatortgruppe was die DNA-Spuren anbelangt sowie der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS), die an der Fahndung beteiligt war. „Ich freue mich über die rasche Festnahme und gratuliere meinen Ermittlerinnen und Ermittlern zur Aufklärung dieser schrecklichen Straftat“, so Haijawi-Pirchner.

NÖ: Verdacht der Vergewaltigung - Polizei fasst Mann nach zwölf Stunden Suche

LKA Chef Omar Haijawi-Pirchner

Politisches Erdbeben

Auch politisch sorgt der Fall für heftige Reaktionen. Wegen der schwer nachvollziehbaren Entscheidung des Haftrichters vergangene Woche gibt es eine parlamentarische Anfrage der ÖVP an Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Der Region falle „ein Stein vom Herzen, dass der dringend tatverdächtige Asylwerber jetzt dingfest gemacht wurde“, reagierte Gerhard Karner, Zweiter Präsident des NÖ Landtags und ÖVP-Sicherheitssprecher, am Mittwoch in einer Aussendung. Nichtsdestotrotz müssten die Beweggründe des Haftrichters offengelegt werden, der den 22-Jährigen zunächst wieder freigelassen hatte.

12 Mal Unterkunft gewechselt

FPÖ-Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer betonte am Mittwoch, dass es sei „völlig unverständlich sei, warum der Afghane überhaupt noch in Österreich ist. Insgesamt musste er zwölf Mal wegen problematischen Verhaltens die Unterkunft wechseln und saß bereits fünf Wochen in Haft“.

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